Hase und Elefant

Land: Syrien
Kategorie: Fabel/Tiermärchen

In einem Land hatte es viele Jahre nicht geregnet. Die Pflanzen vertrockneten und die Tiere litten Hunger und Durst. Da schickte der König der Elefanten Späher aus, um nach einer Quelle zu suchen. Bald kehrte einer der Elefanten zurück und erzählte: «Ich habe eine Quelle gefunden, sie heisst Mahchani, Mondquelle, und es wächst viel Gras dort.» Sogleich beschloss der König der Elefanten, mit seiner Herde an die Mondquelle zu ziehen. Dort an der Mondquelle wohnten aber zahlreiche Hasen. Als die Elefanten mit ihren grossen Füssen an das Wasser zogen, zertrampelten sie die Bauten der Hasen, und einige starben. Da versammelten sich die Hasen, und der Hasenkönig sprach: «Ihr wisst, wie schlecht es uns geht, seit die Elefanten an unserer Quelle sind. Wir müssen einen Weg finden, uns von den Elefanten zu befreien, bevor noch mehr von uns sterben.» Da meldete sich der Hase Peroz, der für seine Schlauheit bekannt war, und sprach: «Ich werde zu den Elefanten gehen und sie dazu bringen, von hier fortzugehen. Gebt mir nur einen Tag Zeit.»
Der König der Hasen war einverstanden, und so begab sich Peroz in die Nähe der Elefanten, die neben der Quelle Gras frassen. Er wartete, bis es langsam dunkel wurde. Dann setzte er sich auf einen Felsen und sprach: «König der Elefanten, höre! Der Mond schickt mich mit einer Botschaft zu dir.»
«Was hat er mir zu sagen?», fragte der König der Elefanten.
«Der Mond lässt dir sagen, dass du und dein Volk seine Quelle verunreinigen. Ich soll dich warnen. Wenn du die Mondquelle nicht verlässt, werden du und dein Volk das Leben verlieren. Wenn du mir nicht glaubst, so werde ich dich überzeugen, komm mit mir.»
Der Hase führte den König der Elefanten zur Quelle. Mittlerweile war es dunkel, nur der Mond schien hell vom Himmel. «Begrüsse den Mond in der Quelle!», befahl der Hase.
Der König der Elefanten hielt seinen Rüssel in das Wasser. Da zitterte die Oberfläche, und das Spiegelbild des Mondes erbebte. «Siehst du? Der Mond ist erzürnt über dich und dein Volk.»
Der Elefant erschrak und rief: «Oh wohltätiger Mond, zürne uns nicht. Wir werden noch heute Nacht fortgehen und nicht wieder herkommen.» So machte sich die Elefantenherde noch in der gleichen Nacht auf die Suche nach einer anderen Quelle. Der Hase aber kehrte als Held zu seinem König zurück.

Märchen aus Syrien, Fassung D. Jaenike, nach: F. Schulthess, Kalila und Dimna, Berlin 1911, © Mutabor Märchenstiftung

أرنب وفيل

حكايات خرافية من سوريا

 في أحد البلدان لم تمطر لسنواتٍ عديدة. جفّت النّباتات وعانت الحيوانات من الجّوع والعطش. فأرسل ملك الفيلة جواسيس للبحث عن نبع ماء.

سرعان ما عاد أحد الفيلة وقال: "وجدتُ نبعاً يسمى محشاني، نبع القمر، هناك ينمو الكثير من العشب".

قرر ملك الفيلة على الفور الانتقال إلى نبع القمر مع قطيعه. لكن العديد من الأرانب كانت تعيش هناك عند نبع القمر. حينما ذهبت الفيلة إلى الماء بأقدامها الكبيرة، داست على جُحور الأرانب، ومات بعضها. ثم تجمّعت الأرانب، وقال ملك الأرانب: "أنتم تعلمون كم هي سيئة بالنسبة لنا منذ أن جاءت الفيلة إلى نبعنا. يجب أن نجد طريقة لتخليص أنفسنا من الفيلة قبل أن يموت المزيد منّا".

ثم أجاب الأرنب بيروز المعروف بذكائه قائلاً: "سأذهب إلى الفيلة وأجعلهم يغادرون من هنا. فقط امنحني يوماً واحداً".

وافق ملك الأرانب، فذهب بيروز بالقرب من الفيلة التي كانت تأكل العشب بالقرب من النبع. انتظر حتى حلّ الظّلام. ثم جلس على صخرة وقال: "يا ملك الفيلة، اسمع! القمر ارسلني أوصل إليكم رسالة".

سأل ملك الفيلة "ماذا يريد أن يقول لي؟"

"يخبرك القمر أنك وشعبك تلوّثون نبعه. يجب أن أحذرك إذا لم تغادر نبع القمر، فستفقد الحياة أنت وشعبك. إذا كنت لا تصدقني، سأقنعك، تعال معي".

قاد الأرنب ملك الفيلة إلى النبع. كان الظلام قد حل في هذه الأثناء، فقط القمر كان يضيء في السماء.

" حيّ القمر في النبع!" أمر الأرنب.

وضع ملك الفيلة جذعه في الماء. ثم ارتجف سطح الماء وانعكاس القمر. "هل ترى؟ القمر غاضب عليك وعلى شعبك".

ففزع الفيل وصرخ: "أيها القمر الخيّر، لا تغضب علينا. سنخرج الّليلة ولن نعود".

لذلك ذهب قطيع الفيلة بحثاً عن نبع آخر في نفس الليلة. أما الأرنب فقد عاد إلى ملكه كبطل.

نسخة من ج. جاينيكه، مستوحاة من ف.شولتيس، كليلة ودمنة، برلين 1911. © مؤسسة موتابور حكايات خيالية

Bunny and elephant

In one country, it had not rained for many years. The plants dried up and the animals suffered from hunger and thirst. So the king of the elephants sent out scouts to look for a spring. Soon one of the elephants returned and said: "I have found a spring, it is called Mahchani, Moon Spring, and there is a lot of grass growing there." The king of the elephants immediately decided to take his herd to the moon spring. But there were many hares living at the moon spring. When the elephants moved to the water with their big feet, they trampled the bunnies' burrows and some of them died. The bunnies gathered together and the bunny king said: "You know how bad things have been for us since the elephants came to our spring. We must find a way to free ourselves from the elephants before more of us die." Then Peroz the bunny, who was known for his cunning, spoke up and said: "I will go to the elephants and get them to leave. Just give me one day."

The king of the bunnies agreed, and so Peroz went near the elephants, who were eating grass next to the spring. He waited until it was getting dark. Then he sat down on a rock and said: "King of the elephants, listen! The moon is sending me to you with a message."

"What does he have to tell me?" asked the king of the elephants.

"The moon wants to tell you that you and your people are polluting his spring. He wants me to warn you. If you do not leave the source of the moon, you and your people will lose your lives. If you don't believe me, I will convince you, come with me."

The bunny led the king of the elephants to the spring. By now it was dark, only the moon was shining brightly from the sky. "Welcome the moon to the spring," the bunny ordered.

The king of the elephants held his trunk in the water. The surface trembled and the reflection of the moon shook. "Do you see? The moon is angry with you and your people."

The elephant was frightened and called out: "O benevolent moon, do not be angry with us. We will go away tonight and not come back." So the herd of elephants set off that very night in search of another spring. The bunny, however, returned to his king as a hero.

Märchen aus Syrien, Fassung D. Jaenike, nach: F. Schulthess, Kalila und Dimna, Berlin 1911, englische Fassung Lysander Jaenike © Mutabor Märchenstiftung

Syrien hat eine bewegte Geschichte, die weit in die Zeit vor unserer Zeitrechnung zurückgeht. Seit 2011 herrscht in Syrien Bürgerkrieg. Viele sind innerhalb ihres Landes auf der Flucht, über 11 Millionen Menschen mussten bereits ihr Zuhause oder sogar ihr Land verlassen, täglich werden es mehr. Sie haben kaum Hoffnung, wieder in ihre Heimat zurückkehren zu können.

 

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