Die glückliche Frau

Land: Syrien
Kategorie: Novelle

Einst lebte ein Beduinenstamm in der Wüste. Ihr Stammesführer hatte eine wunderschöne Tochter, die hiess Zina. Als die Zeit kam, dass sie heiraten sollte, rief der Vater die Tochter zu sich und sagte: «Bald wirst du heiraten, Zina. Sag, wie soll dein Bräutigam sein?» Die Tochter überlegte kurz und sagte: «Ich möchte einen Mann, der arm ist aber auch reich.» Der Vater wunderte sich. «Wie soll dies gehen?», fragte er, «wie kann ein Mann arm sein und zugleich reich?»
«Nun, das ist meine Bedingung. Ich werde erst heiraten, wenn du einen Mann für mich findest, der arm ist und auch reich.» Was blieb dem Vater übrig? Er rief die Männer im Stamm zusammen und teilte ihnen den Wunsch seiner Tochter mit. Die jungen Männer schüttelten die Köpfe. Aber es dauerte nicht lange, da ging einer nach dem anderen zu Zinas Zelt. «Ich bin reich», sagte der Erste und brachte ihr Schmuck und Edelsteine. «Und wenn ich dir dies alles gebe, bin ich arm.» Zina aber schüttelte den Kopf und meinte: «Du bist nicht so, wie ich es wünsche», und schickte ihn wieder hinaus. Der nächste brachte eine ganze Karawane, beladen mit Schätzen, vor Zinas Zelt. «Sieh, ich bin reich», sprach er, «doch wenn Räuber mich überfallen, bin ich arm.» Doch Zina schüttelte wieder den Kopf und meinte: «Du bist nicht so, wie ich es wünsche», und schickte auch ihn wieder hinaus. Auch der dritte Freier war reich. Er sagte: «Ich bin arm und reich zugleich, denn wenn ich all meinen Reichtum an die Armen verteile, habe ich nichts mehr.» Zina aber schlug die Augen nieder und sprach: «Du bist nicht so, wie ich es mir wünsche.»
Der vierte Mann trat vor Zinas Zelt. «Schau, ich bin arm. Doch mit meinen Soldaten kann ich jede Karawane überfallen und dann bin ich reich.» Zina wurde bleich bei diesen Worten und sie sprach: «Auch du bist nicht der rechte, denn du verstehst nicht, wie ich es meine.» Als letztes kam ein Mann zum Zelt, dem man schon von Weitem die Armut ansah. Einzig eine Nadel und einen Hammer trug er bei sich. «Ich glaube, ich könnte dich glücklich machen», sprach er, «denn ich bin zwar arm, doch mit dieser Nadel kann ich die schönsten Kleider nähen und mit diesem Hammer, den herrlichsten Tisch bauen.» Da lächelte Zina und sagte: «Du bist so, wie ich es mir wünsche!», sprach sie und so wurden sie miteinander vermählt und lebten ein glückliches Leben.
Daus, daus
Die Geschichte ist aus.

Märchen aus Syrien, Fassung Djamila Jaenike, nach: U. Kuhr, Arabische Märchen aus Syrien, Frankfurt a. M/Leipzig 1993, © Mutabor Märchenstiftung

The happy woman

Once upon a time, a Bedouin tribe lived in the desert. Their tribal leader had a beautiful daughter called Zina. When the time came for her to get married, the father called the daughter to him and said: "Soon you will get married, Zina. Tell me, what should your bridegroom be like?" The daughter thought for a moment and said: "I want a man who is poor but also rich." The father was surprised. "How is that possible?" he asked, "how can a man be poor and rich at the same time?"

"Well, that's my condition. I won't marry until you find me a man who is both poor and rich." What choice did the father have? He called the men in the tribe together and informed them of his daughter's wish. The young men shook their heads. But it wasn't long before one after the other went to Zina's tent. "I am rich," said the first and brought her jewelry and precious stones. "And if I give you all this, I'll be poor." But Zina shook her head and said, "You are not what I want you to be," and sent him out again. The next man brought a whole caravan laden with treasures to Zina's tent. "Look, I am rich," he said, "but if robbers attack me, I am poor." But Zina shook her head again and said, "You are not what I want you to be," and sent him out again. The third suitor was also rich. He said: "I am poor and rich at the same time, because if I distribute all my wealth to the poor, I will have nothing left." But Zina cast down her eyes and said, "You are not what I want you to be."

The fourth man stepped in front of Zina's tent. "Look, I am poor. But with my soldiers, I can raid any caravan and then I'll be rich." Zina turned pale at these words and said, "You are not the right one either, because you don't understand what I mean." The last to come to the tent was a man whose poverty could be seen from afar. All he had with him was a needle and a hammer. "I think I could make you happy," he said, "because although I am poor, I can sew the most beautiful clothes with this needle and build the most beautiful table with this hammer." Zina smiled and said, "You are just as I wish you were," she said, and so they were married and lived a happy life together.

Märchen aus Syrien, Fassung Djamila Jaenike, nach: U. Kuhr, Arabische Märchen aus Syrien, Frankfurt a. M/Leipzig 1993, englische Fassung Lysander Jaenike © Mutabor Märchenstiftung

 

المرأة السعيدة

ذات مرة، كانت قبيلة بدوية تعيش في الصحراء كان لزعيمها ابنة جميلة، اسمها زينة وعندما حان وقت زواجها، نادى الأب للابنة وقال: "قريباً ستتزوجين يا زينة أخبريني كيف يجب أن يكون عريسك؟”".

فكرت الابنة للحظة وقالت:” "أريد رجلاً فقيراً وغنياً أيضاً".

تساءل الأب سأل:" كيف يكون هذا؟ كيف يمكن للرجل أن يكون فقيراً وغنياً في نفس الوقت؟"

حسناً، هذا هو شرطي لن أتزوج حتى تجد لي رجلاً فقيراً وغنياً أيضاً " "

ماذا بقي للأب؟ دعا رجال القبيلة معاً وأبلغهم برغبة ابنته، هزَّ الشباب رؤوسهم لكن لم يمض وقت طويل قبل أن يذهب الآخرون الواحد تلو الآخر إلى خيمة زينة

قال الأول: "أنا غنيّ، أحضرت لها المجوهرات والأحجار الكريمة وإذا أعطيت كل هذا، فأنا فقير"

لكن زينة هزت رأسها وقالت: "لست ما أريدك أن تكونه" وأرسلته خارجاّ.

أحضر التالي قافلة كاملة محملة بالكنوز إلى خيمة زينة.

قال:” انظري، أنا غني، لكن عندما يهاجمني اللصوص، فأنا فقير."

لكن زينة هزت رأسها مرة أخرى وقالت:” لست ما أريدك أن تكونه وأرسلته هو الآخر خارجاّ.

كان الخاطب الثالث غنياً أيضاً قال:” أنا فقير وغني في نفس الوقت، لأنني إذا أعطيت كل ثروتي للفقراء فلن أملك شيئاً

لكن زينة أخفضت رأسها وقالت:” لست كما أتمنى لك أن تكونه."

خطا أمام خيمة زينة وقال: "انظري، أنا فقير لكن مع جنودي يمكنني مهاجمة أي قافلة وبعد ذلك سأكون ثرياّ." الرابع

شحبت زينة من هذه الكلمات وقالت:” أنت لست الصائب أيضاً، لأنك لا تفهم ما أعنيه."

آخر ما وصل إلى الخيمة هو رجل يمكن رؤية فقره من بعيد كل ما كان يحمله معه كان إبرة ومطرقة.

قال:” أعتقد أنني أستطيع أن أجعلك سعيدة، لأنني فقير، لكن يمكنني خياطة أجمل الملابس بهذه الإبرة وبناء أجمل طاولة بهذه المطرقة

ثم ابتسمت زينة وقالت:” أنت ما أريدك أن تكونه!، وهكذا تزوجا وعاشوا حياة سعيدة

توتة توتة

خلصت الحدوتة

نسخة جميلة جانيكيه، مستوحاة من: او كور، حكايات خرافية عربية من سوريا، فرانكفورت أ. م./ لايبتسش 1993 © مؤسسة موتابور حكايات خيالية

 

Syrien hat eine bewegte Geschichte, die weit in die Zeit vor unserer Zeitrechnung zurückgeht. Seit 2011 herrscht in Syrien Bürgerkrieg. Viele sind innerhalb ihres Landes auf der Flucht, über 11 Millionen Menschen mussten bereits ihr Zuhause oder sogar ihr Land verlassen, täglich werden es mehr. Sie haben kaum Hoffnung, wieder in ihre Heimat zurückkehren zu können.

 

 

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