Die Schuld abschieben

Land: Sri Lanka
Kategorie: Novelle

Es lebte einmal ein König. Sein Palast war prächtig und voller Kostbarkeiten. Eines Nachts drangen drei Diebe in den Palast ein. Sie füllten ihre Taschen mit Schmuck und Edelsteinen. Danach flohen sie. Doch die Wachen hörten das Getrampel und schnitten den Dieben den Weg ab. Am nächsten Morgen wurden sie vor den König gebracht und dieser fragte: «Habt ihr meinen Schatz gestohlen? Seid ihr schuldig oder nicht schuldig?»
Die Diebe antworteten: «Wir sind unschuldig, denn es war sehr leicht, in den Palast zu kommen. Als die Mauern gebaut wurden, hat der Maurer wohl keine gute Arbeit gemacht und mit dem Mörtel gespart. Darum ist der Maurer schuldig.» Das leuchtete dem König ein und er liess den Maurer zu sich bringen. «Hast du beim Bau meiner Palastmauern zu wenig Mörtel benutzt? Bist du schuldig oder nicht schuldig?»
"Ich bin unschuldig!" antwortete der Maurer. «Denn der Gehilfe, der den Kalk für den Mörtel gemischt hat, war unzuverlässig. Darum ist er schuldig.»
Nun liess der König den Gehilfen suchen und in den Palast führen. Er fragte ihn: «Hast Du den Kalk schlecht gemischt, als Du diesem Maurer beim Bau meiner Mauern geholfen hast? Bist Du schuldig oder nicht schuldig?»
"Ich bin unschuldig!" sagte der Gehilfe. Er erklärte: «Als ich nämlich daran war, den Kalk zu mischen, da spazierte ein wunderschönes Mädchen an mir vorbei. Sie war so schön, dass ich meine Arbeit vergass. Darum ist wohl das Mädchen schuldig.»
Auch das Mädchen wurde zum König gebracht. «Hast du den Gehilfen von seiner Arbeit abgelenkt, als er den Kalk für den Mörtel der Palastmauern mischen sollte? Bist du schuldig oder nicht schuldig?»
«Ich bin unschuldig!», flüsterte das Mädchen. «Eigentlich sollte ich an diesem Tag gar nicht an eurem Garten vorbeigehen. Doch der Goldschmied hat meinen Schmuck zu spät fertiggestellt und rief mich erst am Tag, als der Gehilfe den Kalk anmischte. Der Goldschmied ist also schuldig.» So wurde nun also der Goldschmied in den Palast gerufen. «Hast Du den Schmuck dieses schönen Mädchens zu spät fertiggestellt, sodass sie den Gehilfen meines Maurers ablenken konnte? Bist du schuldig oder nicht schuldig?»
«Ich bin unschuldig!» beteuerte auch der Goldschmied. Nun wurde der König ungeduldig. Wütend schrie er den Goldschmied an: «Wer trägt dann die Schuld, dass Diebe in meinen Palast eindringen konnten und mich beraubt haben? Der Schuldige soll durch die starken Stosszähne meines Elefanten an diesem Felsen zu Tode gedrückt werden!»
Daraufhin war es lange still. Schliesslich antwortete der Goldschmied: «Verehrter König, das Mädchen konnte den Schmuck nicht am vereinbarten Tag abholen, weil ihr den Befehl gegeben habt, euren Ring als Erstes fertigzustellen. Sagt, wer trägt nun die Schuld?»
Nun schwieg auch der König. Dann sprach der Goldschmied: «Es ist schade um die schönen Stosszähne, wenn der Elefant den Dieb am Felsen zerdrücken muss.»
Das fand auch der König und er liess er alle frei: Den Goldschmied, das Mädchen, den Gehilfen, den Maurer und zuletzt sogar die Diebe.

Fassung Anina Meile, nach: E. Schleberger, Märchen aus Sri Lanka, Köln 1982, © Mutabor Märchenstiftung

Shifting the blame

Once upon a time there lived a king. His palace was magnificent and full of treasures. One night, three thieves broke into the palace. They filled their pockets with jewelry and precious stones. Then they fled. But the guards heard the trampling and cut the thieves off. The next morning, they were brought before the king and he asked: "Have you stolen my treasure? Are you guilty or not guilty?"

The thieves replied: "We are innocent, because it was very easy to get into the palace. When the walls were built, the bricklayer probably didn't do a good job and skimped on the mortar. That's why the bricklayer is guilty." This made sense to the king and he had the bricklayer brought to him. "Did you use too little mortar when building my palace walls? Are you guilty or not guilty?"

"I am innocent!" replied the bricklayer. "Because the assistant who mixed the lime for the mortar was unreliable. That is why he is guilty."

The king then had the assistant found and brought to the palace. He asked him: "Did you mix the lime badly when you helped this mason build my walls? Are you guilty or not guilty?"

"I am innocent!" said the assistant. He explained: "Because when I was mixing the lime, a beautiful girl walked past me. She was so beautiful that I forgot about my work. That must be why the girl is guilty."

The girl was also taken to the king. "Did you distract the assistant from his work when he was supposed to mix the lime for the mortar for the palace walls? Are you guilty or not guilty?"

"I'm innocent!" the girl whispered. "Actually, I wasn't supposed to go past your garden that day. But the goldsmith finished my jewelry too late and only called me on the day when the assistant was mixing the lime. So the goldsmith is guilty." So the goldsmith was summoned to the palace. "Did you finish this beautiful girl's jewelry too late so that she could distract my bricklayer's assistant? Are you guilty or not guilty?"

"I am innocent!" the goldsmith also affirmed. Now the king became impatient. He shouted angrily at the goldsmith: "Then who is to blame for the fact that thieves were able to enter my palace and rob me? The guilty party should be crushed to death by the strong tusks of my elephant on this rock!"

There was a long silence. Finally, the goldsmith replied: "Dear king, the girl was unable to collect the jewelry on the agreed day because you gave the order to finish your ring first. Tell me, who is to blame?"

Now the king was also silent. Then the goldsmith said: "It's a shame about the beautiful tusks if the elephant has to crush the thief on the rock."

The king agreed and released everyone: the goldsmith, the girl, the assistant, the bricklayer and finally even the thieves.

Fassung Anina Meile, nach: E. Schleberger, Märchen aus Sri Lanka, Köln 1982, englische Übersetzung Lysander Jaenike © Mutabor Märchenstiftung

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ெச_. தன. க<டைளைய தி"Mப ெபPTெகா?டா0.

 

 

Sri Lanka, früher Ceylon, ist ein Inselstaat im Indischen Ozean. Es war bereits in der Antike ein wichtiger Knotenpunkt für die Seefahrt und den Handel. Dies führte unter anderem dazu, dass Sri Lanka heute von ganz unterschiedlichen Ethnien und Religionen bewohnt ist. Von 1983 bis 2009 herrschte ein offener Bürgerkrieg zwischen tamilischen Separatisten und den vorherrschenden Singhalesen, und es kam zu bis heute ungeklärten Menschenrechtsverbrechen. Starke Repressionen gegen Minderheiten prägen den Alltag, ausserdem die Gefahr von Minen, Blindgängern und gewaltsamen Eskalationen der schwelenden Konflikte.

 

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