Die Liebe durch die Schmschallflöte

Land: Kurdisch
Kategorie: Novelle

Im Stamm der Jaff lebte einmal ein reicher Mann. Mitten in der weiten Landschaft besass er ein prächtiges Haus. Er hatte viele Töchter, jedoch keinen Sohn. So suchte er nach einem tüchtigen Hirten für seine grossen Herden. Endlich fand er einen jungen Mann und sagte zu ihm: «Schau, ich habe keinen Sohn. Wenn du willst, so kannst du bei mir bleiben und meine Tiere hüten. Du bekommst einen guten Lohn und wenn du alt genug bist, kannst du eine meiner Töchter heiraten.» Der junge Mann war einverstanden und brachte nun tagein tagaus die Herden auf den Berg zum Weiden. Oben zog er seine Hirtenflöte hervor und spielte, bis er die Tiere am Abend wieder zurückbrachte.
Einmal führte er die Tiere weit oben über dem Bach auf den Berg, als Räuber kamen, ihn fesselten und versuchten die Tiere zu stehlen.
«Bitte!», rief der Hirte, «Lasst meine Hände frei, so kann ich für euch ein wenig auf der Flöte spielen!»
«Er hat recht», meinte einer der Räuber, «weglaufen kann er nicht, soll er doch für uns spielen.» Sie lösten die Hände des Hirten, und dieser begann auf seiner Hirtenflöte zu spielen. Er hatte aber von weit oben gesehen, dass eine der Töchter seines Herrn mit dem Sieb auf dem Kopf das Haus verliess. Er kannte sie gut und liebte sie schon seit langem. Er spielte auf seiner Schmschallflöte ein Lied:

Hay tal wa sara hay bedschin wa sara
Taschaupauakay malle bawkit day la kali chayuara

Oh Du Schöne mit dem Haarreifen,
Du Trägerin des Siebes
Die Herde deines Vaters
liegt gefangen am Fluss.

Das Mädchen hörte die Flöte, erkannte den Klang ihres Liebsten und verstand sogleich die geheimen Worte. Sie rannte zurück zum Haus und rief: «Vater, Vater! Die Herde ist am Fluss, Räuber haben den Hirten gefangen!»
«Woher weisst du das?», fragte der Vater.
«Ich habe seine Flöte gehört!»
Der Vater und ihre Schwestern lachten und sagten: «Du bist verliebt und hast geträumt! Woher willst du wissen, was die Flöte erzählt? Wir konnten gar nichts hören.»
«Er rief mit seiner Flöte. Bitte geht hin und schaut nach, ob er Hilfe braucht.»
Da lenkte der Vater ein. Er nahm ein Pferd und ritt in die Nähe des Flusses. Dort sah er, wie die Räuber die Herde wegbringen wollten und der Hirte gefesselt vorausgehen musste.
Er kehrte zurück und rief verzweifelt: «Du hattest recht. Es sind viele Räuber, und sie führen die Herde und den Hirten fort. Es ist zu spät, um Hilfe zu holen. Ich allein kann nichts gegen die Räuber machen, was sollen wir bloss tun?»
«Ich weiss, was du tun kannst», sagte die Tochter. «Nimm den Hor, den grossen Getreidesack, fülle ihn mit Asche und mache ein Loch hinein. Dann reitest du zum Fluss, machst viel Lärm und schlägst immer wieder auf den Sack, so dass es aussieht wie eine grosse Staubwolke.»
Schnell nahm der Vater den grossen, gefüllten Sack, band ihn auf das Pferd und galoppierte los. Als er in die Nähe der Räuber kam, schoss er mehrfach in die Luft.  Dann schlug er auf den Sack, so dass eine riesige Staubwolke in die Luft stieg. Die Räuber hörten die Schüsse, sahen die Staubwolke und riefen: «Flieht, es sind tausend Männer, die uns verfolgen!» Sie liessen die Herde und den Hirten zurück und ritten davon.
Der Vater befreite den Hirten und gemeinsam brachten sie die Herde sicher nach Hause zurück. «Du hast unseren Reichtum und damit unsere Familie gerettet», sprach er zum jungen Mann. «Und du, meine Tochter hast sein Lied verstanden, weil du in seinem Herzen lesen kannst. So soll bald Hochzeit sein.» Es wurde Hochzeit gefeiert, und die beiden Liebenden bekamen die Herde und allen Reichtum des Vaters als Geschenk.

Fassung Djamila Jaenike, nach: B. Bahrami, Kurdische Volksmärchen aus den mündlichen Erzählungen des Jaff -Stammes, 2016. Der Text des Liedes wurde frei übersetzt.© Mutabor Märchenstiftung 

Love through the Schmschall-flute

A rich man once lived in the Jaff tribe. He owned a splendid house in the middle of the vast landscape. He had many daughters, but no son. So he was looking for a capable shepherd for his large herds. At last he found a young man and said to him: "Look, I have no son. If you want, you can stay with me and look after my animals. You'll get a good wage and when you're old enough, you can marry one of my daughters." The young man agreed and now brought the herds up the mountain to graze day in, day out. At the top, he took out his shepherd's flute and played until he brought the animals back in the evening.

Once he was leading the animals up the mountain far above the stream when robbers came, tied him up and tried to steal the animals.

"Please!" cried the shepherd, "Let my hands free so I can play the flute for you!"

"He's right," said one of the robbers, "he can't run away, let him play for us." They untied the shepherd's hands and he began to play his shepherd's flute. But he had seen from far above that one of his master's daughters had left the house with the sieve on her head. He knew her well and had loved her for a long time. He played a song on his shawm flute:

Hay tal wa sara hay bedschin wa sara

Taschaupauakay malle bawkit day la kali chayuara

Oh you beautiful one with the headband,

You bearer of the sieve

Your father's flock

Lies trapped by the river.

The girl heard the flute, recognized the sound of her beloved and immediately understood the secret words. She ran back to the house and called out: "Father, father! The herd is by the river, robbers have caught the shepherd!"

"How do you know that?" asked the father.

"I heard his flute!"

The father and her sisters laughed and said: "You're in love and you were dreaming! How do you know what the flute is saying? We couldn't hear anything."

"He called out with his flute. Please go and see if he needs help."

Then the father relented. He took a horse and rode near the river. There he saw how the robbers wanted to take the herd away and the shepherd had to go ahead tied up.

He returned and called out in despair: "You were right. There are many robbers and they are taking the herd and the shepherd away. It's too late to get help. I alone can't do anything against the robbers, what can we do?"

"I know what you can do," said the daughter. "Take the hor, the big sack of grain, fill it with ashes and make a hole in it. Then ride to the river, make a lot of noise and keep hitting the sack so that it looks like a big cloud of dust."

The father quickly took the large, full sack, tied it to the horse and galloped off. When he got close to the robbers, he shot into the air several times.  Then he hit the sack, causing a huge cloud of dust to rise into the air. The robbers heard the shots, saw the cloud of dust and shouted: "Flee, there are a thousand men chasing us!" They left the herd and the shepherd behind and rode off.

The father freed the shepherd and together they brought the flock safely back home. "You have saved our wealth and thus our family," he said to the young man. "And you, my daughter, have understood his song because you can read his heart. So let there be a wedding soon." The wedding was celebrated and the two lovers were given the herd and all their father's wealth as a gift.

Fassung Djamila Jaenike, nach: B. Bahrami, Kurdische Volksmärchen aus den mündlichen Erzählungen des Jaff -Stammes, 2016. Der Text des Liedes wurde frei übersetzt,englische Fassung Lysander Jaenike ©Mutabor Märchenstiftung

 

سهر-ن نهیهش2نم پ52ان نهیهش2نم گو8گو8ه و ڕەيحانه-ن بۆ بوەش2نم

ڕۆژێ B ڕۆژان كاEریه ئهF فرە دەو8همهن دەF و ماڵ و گهB و مKکMکی فرەوفراوانى دەF. ئهم پیاوە چوار کUی ئهبى و Wوڕی FY.

Bبهرئهوەش دەگهڕا به شو[ن پیاو[کی فرز و گورج که بب52ه شوانى ڕانهکهی، - `ارێ كاaرایهكى دۆزییهوە و پdcی گوت: "من Wوڕم نihه jaواته لای ڕانهکهم و ئهگهر تۆ aتههوێ، ئهمه لای من بمcنهوە و شوانى ئهم پهزانى مpه aکه. بۆ ئهوەش پارەیه Eشت دەدەمr و ههركاt گهورەuر بووی، ئهوا یهکB r کvهكانى خۆشمت دەدەمr."

Wوڕەکه بcKنى پrd دا و ههرڕۆژ گهBکهی دەaرد بۆ Bوەڕاندن بۆ سهرچiا و ئcواران دەيهcنایهوە. ڕۆژێ B ڕۆژان که شوانهکه پهزەكانى بۆ Bوەڕاندن بۆ سهرچiا aردبوو، jaێ {هته و دز هاuن و Wوڕەکه|ن بهس}تهوە و وسiÅان ڕانهکهش بدەنه بهر بÇhهن.

"Bڕەای خوا دەسم مهبهسpÅهوە، ئاوەها من دەتوانم jaێ شمشا8تان بۆ aژەنم."، Wوڕەکه لا8یاوە.

"خۆ خراپhش Yیهژێ. ئهو خۆ Yتواá ڕاaكا. E دەس}تى Eزبä، بهشکهم ههند[کhش شمشا8مان بۆ aژەá و کهیفمان خوەشتر بä."، یهکB r دزەكان وتى.

ئهمجا دەس}تى شوانهکه|ن Eز Wرد و ئهوش دەس}تى Wر به شمشاڵ وuن. `ا شوانهکه Bوêوە بhنى که یهکB r کvهكانى ساحMوڕانهکه، ب2 نژcک واوە Eنى سهری و ìهر)که B ماڵ دەچوواته دەر. `ا زانى که ئهوە ههر ئهو کvهسهکه ئهو خوەشى گهرەکه و د8دارêتى. `ا به شمشا8هکهی وتى:"

ههی تهلوەسهرە، ههی ب2ژن سهرە {هپاوەکهی ما8ی EوWت دای B کهلى ìهیوەرە."

کvهکه که دەóگی شمشا8هکهی بhست، دەر`ا B وشه سjی و ڕازدارەكانى تcگهشت. ئهمجا ڕۆشت بهرەو ما8ی Eوكى و گوتى به Eوكى: "Eوکه، Eوکه، {هته ڕانهکهمانى داوەته بهر بهرەو کهلى ìهیوەرو شوانهکهòیان بهس}تووەسۆ."

"تۆ WBوêوە دەزانى؟"، Eوكى öرسى.

ئهمجا Eوكى و خوشکهكانى پrd کهنين و به گا8ته پi2ان گوت:"Wورە تۆ ùاشقی و ìه|8ت Wردووە، ئهگینا WBوêوە دەتههوێ aزانى، که شمشاڵ °ی ئ2ژێ؟ ئهی هcمه بۆ هیچمان نهبhست؟"

کvهکهش وتى: "من دەزانم، ئهو به شمشا8هکهی óEگ و هاواری Wرد. uكایه jaۆن بووێ و aزاóن ئهو |رمهتى دەوێ | نه!"

Eوکhشی `ا بهc8نى دا، سواری ئهس}پهکهی بوو و بهرەو ئهوێ -وی دا، گهش}ته ئهوێ، بhنى که چۆن {هتهكان ڕانهکه|ن داوەته بهر و شوانهکهش}یان بهس}تووتهوە. `ا وە بیدەóگ گهڕایهوە و وتى به کvهکهی: "ئهزانى تۆ ڕاسهکهی ڕۆ8ه. دزەكان ڕانهکه و شوانهکه|ن داوەته بهر و ìهر)کن دەیبهن. -زە د[رە بۆ ئهوەی |رمهتى B شوMßêک بهcنم و مhpش به تهنى B دژی ئهم {ه-نه هیچم Bدەس Yیه. من Yزانم چ aکهم `ا، دەسهپا{ه بووم."

کvهکهش گوتى: "من ئهزانم چ aکهی Eوکه. هۆڕەکهی هه8گرە، بی ̈ه سهر ئهس}پهکه و jöی که B خۆ8هکهوە، `ا Wونcکی تcکه. دوا`ار بهروە {هم و کهBکه ئهس}پهکهت ­ار دە و دەóگه دەóگMکی فرە aکه و `ار`ارش دەکه هۆڕەکهی، ئاوەها که وەWوو تۆز و دووکهr8 فرە ئهو Yنوە aگرێ."

شمشاڵ و ئهو)ن

Eوکهکهش `ا ههروا هۆڕەکهی Wjöر B خوە8هکهوە و خسiÅه Eن ئهس}پهكه و -وی دا بهرەو دزەكان. که óز)کiان بووەوە، {هنجار بهرەو ئاسماóگ فhشهكى تهقان و {هنجار B هۆرەکهی دا، وەها که تۆز[کی فرە کهوته ئهوYوە. {هتهكان که ئهمه|ن بhنى وتیان: "ڕاکهن، بهخوا Eنى ههزار کهس ìهر)کن بهرەو خۆمان د[ن، فر|ی خوە-ن کهون." ئهمه|ن گوت و ڕان و شوانیان به جr ه2شت و ڕۆشتن.

دوا`ار كاaرا دەس و پdcی شوانهکهی Eز Wرد و ئهوان دووWوڕی ڕانهکه|ن بهرەو ماڵ aردۆ و `ا گوتى به شوانهکه : "تۆ به شمشا8هکهت ماڵ و ڕانهکهی مpت نجات دا." و `ا به کvهکهشی گوت : "تۆش کچم، تۆ دەóگی شمشاBکهت به درووس}تى بhست ، چوóکr که تۆ دەتوانى د8ی شوانهکه بخوêن5hهوە. Bبهرئهوەش دەF بۆ ئcوە زەماوەندێ Eش ساز aکه)ن." ئاوەها ئهو دوانه زەماوەند|ن Wرد و B مKک و ما8ی Eوكى كvهکه بهشدار بوون و به بهخ5هوەری ژ|ن.

مhpش هاتمۆ هcچم بۆ نهو.

Die 25-30 Millionen Menschen mit kurdischen Wurzeln gelten heute als eines der grössten Völker ohne eigenen Nationalstaat. Denn Kurdistan gibt es offiziell nicht. Zwar gibt es immer wieder Bestrebungen, einen autonomen kurdischen Staat zu gründen, doch bis heute ist es lediglich ein nicht genau definiertes Gebiet, welches sich über Syrien, Iran, Irak und der Türkei erstreckt. In den vergangenen Jahrzehnten erlangten die Kurden besonders durch den Konflikt zwischen der Türkei und der PKK, der Arbeiterpartei Kurdistans, eine traurige Berühmtheit.

 

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