Der Fäustling

Land: Ukraine
Kategorie: Fabel/Tiermärchen

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Einst wanderte ein alter Mann durch den Wald, ihm nach sprang sein Hündchen. Wie er so ging, verlor er einen Fäustling. Da kam ein Mäuslein gelaufen, das kroch in den Fäustling.
«Hier will ich wohnen!», sagte es.
Da hüpfte ein Fröschlein herbei und fragte: «Ei, wer wohnt in dem Fäustling?»
«Das Mäuslein Scharrefein, und wer bist du?»
«Ich bin das Fröschlein Hüpfebein. Lass mich ein!»
«Komm nur herein!»
Da waren es zwei. Sprang ein Häslein herbei und fragte: «Ei, wer wohnt in dem Fäustling?»
«Das Mäuslein Scharrefein und das Fröschlein Hüpfebein. Und wer bist du?»
«Ich bin das Häslein Sausewind. Lasst mich ein!»
«Komm nur herein!»
Da waren es drei. Kam ein Füchslein geschlichen und fragte: «Ei, wer wohnt in dem Fäustling?»
«Das Mäuslein Scharrefein und das Fröschlein Hüpfebein und auch das Häslein Sausewind. Und wer bist du?»
«Ich bin das Füchslein Packgeschwind. Lasst mich ein!»
Da hockten sie zu viert im Fäustling. Trottete ein Wölflein herbei, das blieb vor dem Fäustling stehen und fragte: «Ei, wer wohnt in dem Fäustling?»
«Das Mäuslein Scharrefein und das Fröschlein Hüpfebein, das Häslein Sausewind und das Füchslein Packgeschwind. Und wer bist Du?»
«Ich bin das Wölflein Kräuselfell. Lasst mich ein!»
«Komm nur herein!»
Kroch auch hinein, da waren es fünf. Trappelte ein Eber herbei.
«Ei, wer wohnt da in dem Fäustling?»
«Das Mäuslein Scharrefein und das Fröschlein Hüpfebein, das Häslein Sausewind und das Füchslein Packgeschwind und auch das Wölflein KräuselfelI. Und wer bist du?»
«Ich bin der Eber Schnüffelschnell. Lasst mich ein!»
Schlimm war es, jeder wollte im Fäustling wohnen!
«Aber du passt nicht mehr hinein!»
«Es wird schon gehen, rückt nur zusammen!»
«Wenn’s denn sein muss, kriech herein!»
Kroch auch der Eber hinein. Nun waren es sechs. Herrje! War das eine Enge, sie konnten sich weder drehen noch wenden! Da knackte mit einem Mal das Reisig, und ein Bär tappte herbei. Der kam auch auf den Fäustling zu.
«Ei, wer wohnt da in dem Fäustling?», brummte er.
«Das Mäuslein Scharrefein und das Fröschlein Hüpfebein, das Häslein Sausewind und das Füchslein Packgeschwind, das Wölflein Kräuselfell und der Eber Schnüffelschnell. Und wer bist du?»
«Brumm-brumm-brumm, da seid ihr freilich schon viele. Ich bin das Bärenväterchen. Lasst mich ein!»
«Wie könnten wir dich einlassen? Wir haben es ohnehin schon mehr als eng.»
«Na, halbwegs wird’s wohl gehn.»
«Dann komm herein, aber nur mit einem Hinterbein.»
Kroch auch der Bär hinein, da waren es sieben, aber so eng sassen sie nun beisammen, dass der Fäustling in allen Nähten krachte.
Inzwischen merkte der alte Mann, dass er einen Fäustling verloren hatte. Er kehrte um und ging ihn suchen. Das Hündchen aber sprang voraus. Es lief und lief und sah den Handschuh liegen, der sich bewegte. Da bellte das Hündchen: «Wau, wau, wau!»
Die Tiere erschraken, purzelten heraus, nahmen Reissaus und rannten in den Wald.
Na, und dann kam der alte Mann und fand den Fäustling und war’s zufrieden.

Aus: Wintermärchen aus aller Welt, © Mutabor Verlag

Рукавичка

Одного разу старий чоловік блукав лісом, а за ним стрибав його маленький песик. Йдучи, він загубив рукавичку. Тут прибігла мишка і залізла в рукавичку.
— Я хочу тут жити! — сказала вона.
Тут жабка приплигала та й запитала:
— Гей, хто живе в рукавичці?
— Мишка-шкряботушка, а ти хто?
— Я жабка-скрекотушка. Пусти й мене!
— Заходь!
От уже їх двоє. Підскочив зайчик до рукавички та й запитав:
— Гей, хто живе в рукавичці?
— Мишка-шкряботушка і жабка-скрекотушка. А ти хто?
— Я зайчик-побігайчик. Пустіть і мене!
— Заходь!
От уже їх троє. Підкралася лисичка й запитала:
— Гей, хто живе в рукавичці?
— Мишка-шкряботушка і жабка-скрекотушка, а також зайчик-побігайчик. А ти хто?
— Я лисичка-сестричка. Пустіть і мене!
Тож вони вчотирьох сиділи в рукавичці. Аж суне вовчик, зупинився перед рукавичкою і запитав
—  Гей, хто живе в рукавичці?
— Мишка-шкряботушка і жабка-скрекотушка, зайчик-побігайчик та лисичка-сестричка. А ти хто?
— Я вовчик-братик. Пустіть і мене!
— Заходь!
Він теж заліз, уже їх було п'ятеро. Поруч тупотів кабан.
— Гей, хто там в рукавичці живе?
— Мишка-шкряботушка і жабка-скрекотушка, зайчик-побігайчик і лисичка-сестричка, а також вовчик-братик. А ти хто?
— Я кабан-іклан. Пустіть і мене!
Це було жахливо, всі хотіли жити в рукавичці!
— Але ж ти не влізеш!
— Все буде добре, тільки станьте ближче один до одного!
— Коли треба, то заповзай!
Кабан теж заліз. Тепер їх було шестеро. Господи! Там було так тісно, що не можна було ні повернутися, ні розвернутися! Аж раптом хмиз затріщав, навпомацки вилазить ведмідь. Він теж підійшов до рукавички.
— Гей, хто живе в рукавичці? — заревів він.
— Мишка-шкряботушка і жабка-скрекотушка, зайчик-побігайчик і лисичка-сестричка, вовчик-братик та кабан-іклан. А ти хто?
— Гу-гу-гу! Як вас багато! А я ведмідь-набрідь. Пустіть і мене!
— Як ми можемо тебе впустити, коли й так дуже тісно?
— Та якось будемо.
— Тоді заходь, але тільки на одній задній нозі стій! 
Ведмідь теж заліз, їх стало семеро, але тепер вони сиділи так близько один до одного, що рукавиця тріщала по швах. 
Тим часом старий помітив, що загубив рукавицю. Він повернувся і пішов шукати її. Та песик вискочив попереду. Він біг, біг і побачив, що рукавичка лежить, ворушиться. Тоді песик загавкав: «Гав-гав-гав!»
Тварини злякалися, зірвалися з місця та накивали п'ятами — втекли в ліс.
А потім прийшов дід, знайшов рукавичку і був задоволений.

The mitten

Once upon a time, an old man was wandering through the forest with his little dog jumping after him. As he walked, he lost a mitten. A little mouse came running and crawled into the mitten.
"I want to live here!" he said.
Then a little frog hopped over and asked, "Well, who lives in the mitten?"
"I am Nibbels, the little mouse, and who are you?"
"I am Leapy, the little frog. Let me in!"
"Come on in!"
There were two of them. A little rabbit jumped up and asked, "Who lives in the mitten?"
"Nibbels, the little mouse and Leapy, the little frog. And who are you?"
"I am Speedy, the little bunny. Let me in!"
"Come right in!"
There were three of them. A little fox sneaked in and asked: "Who lives in the mitten?"
"Nibbels, the little mouse and Leapy, the little frog and also Speedy, the little bunny. And who are you?"
"I am Hunter, the little fox. Let me in!"
Then the four of them squatted in the mitten. A little wolf trotted up, stopped in front of the mitten and asked, "Who lives in the mitten?"
"Nibbels, the little mouse,  Leapy, the little frog, Speedy, the little bunny and Hunter, the little fox. And who are you?"
"I'm the little wolf Rufflehead. Let me in!"
"Come on in!"
Crawled also inside, there were five. Trappte a boar approached.
"Who lives there in the mitten?"
"Nibbels, the little mouse, Leapy, the little frog, Speedy, the little bunny, Hunter, the little fox and the little wolf Rufflehead. And who are you?"
"I am Sniffy, the boar. Let me in!"
It wasn’t good, everyone wanted to live in the mitten!
"But you don't fit in anymore!"
"It'll be fine, just move together!"
"If you must, crawl in!"
The boar also crawled in. Now there were six of them. Lord! It was a tight squeeze, they could neither turn nor twist! Then all at once the brushwood cracked, and a bear groped its way in. He also came towards the mitten.
"Who lives there in the mitten?" he growled.
"Nibbels, the little mouse, Leapy, the little frog, Speedy, the little bunny, Hunter, the little fox, the little wolf Ruffleheadand Sniffy, the boar. And who are you?"
"Hum, hum, hum, there are certainly many of you. I am father bear. Let me in!"
"How could we let you in? We have it more than tight as it is."
"Well, I guess it'll do."
"Then come in, but only with one hind leg."
The bear crawled in, too, and there were seven of them, but they were now sitting so close together that the mitten was cracking at the seams.
Meanwhile the old man realized that he had lost a mitten. He turned back and went to look for it. But the little dog jumped ahead. He ran and ran and saw the mitten lying there, moving. Then the little dog barked, "Woof, woof, woof!"
The animals were frightened, tumbled out, took to their heels and ran into the forest.
And then the old man came and found the mitten and was satisfied.

Fairy Tale from Ukraine,  translated by S.Fuss/L. Jaenike, based on Djamila Jaenike, Wintermärchen aus aller Welt © Mutabor Verlag

Die Ukraine ist der zweitgrösste Staat Europas und gehörte ursprünglich zum mittelalterlichen Kiewer Reich, bevor sie durch die Mongolen überfallen und später durch das russische Zarenreich eingenommen wurde. Nach dem gescheiterten Unabhängigkeitsversuch 1917, erlangte die Ukraine ihre Unabhängigkeit erst 1991 durch den Zerfall der Sowjetunion. Die Politik war jedoch seit jeher stark unter russischem Druck und führte zu Korruption, Verfolgung und Gewalt bis zur Annexion der Krim durch Russland 2014 und den kriegerischen Auseinandersetzungen in den Ostgebieten. Seit der Invasion durch Russland im Februar 2022 befindet sich die gesamte Ukraine im Krieg. Seither sind nach UNO-Angaben mehrere Millionen Menschen auf der Flucht.

 

 

 

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