Die drei Hennen

Land: Schweiz
Region: Lago Maggiore
Kategorie: Fabel/Tiermärchen

Drei Hennen waren müde des langweiligen Lebens im Hühnerstall, benützten einen guten Augenblick und entschlüpften, um das Glück zu suchen. Sie fanden einen Stock, der wollte mit ihnen gehen.

„Nein, wir wollen dich nicht, weil du uns schlagen wirst."

„Nein, ich werde euch nicht schlagen", antwortete der Stock und da nahmen sie ihn mit.

Nachdem sie ein wenig gegangen waren, fanden sie einen Aufwischlumpen, der ihnen folgen wollte. Aber die Hühner sagten: „Wir wollen dich nicht, weil du uns beschmutzen wirst."

„Nein, ich werde euch nicht beschmutzen", versprach der Lumpen und sie nahmen ihn mit.

Sie setzten sich nun auf einen Felsen, um auszuruhen und unter diesem Felsen war eine Schlange, die ihnen folgen wollte.

„Nein, wir wollen dich nicht, weil du uns beissen wirst."

„Nein, ich werde euch nicht beissen", versprach die Schlange. Da liessen sie sie mitkommen.

Als sie ein Stück weitergingen, fanden sie eine Nähnadel, die mitwandern wollte.

»Nein, wir wollen dich nicht, du wirst uns stechen."

»Nein, ich werde euch nicht stechen", versprach die Nähnadel. Da liessen die guten Hühner auch sie an der Reise teilnehmen.

Nicht weit davon fanden sie einen Wolf und auch dieser wollte mit ihnen gehen.

„Nein, wir wollen dich nicht, du wirst uns fressen." .

„Nein, ich werde euch nicht fressen". Und der Wolf folgte der Gesellschaft.

Nach drei Tagen des Wanderns und der Abenteuer kamen sie vor das Haus einer alten Hexe. Innen war niemand, weil die Hexe zur Messe gegangen war.

Die Hennen stellten den Stock hinter die Türe, den Lumpen in den Herd, die Schlange ins Waschfass, die Nähnadel ins Handtuch, den Wolf ins Bett. Sie selbst flogen in die Höhe auf einen Balken.

Am Mittag kehrte die Hexe zurück. Sie öffnet die Türe und der Stock schlägt sie. Sie läuft zum Kamin, um Feuer anzuzünden und beschmutzt sich die Hände am Lumpen. Sie geht zum Waschfass, um sich zu waschen und wird von der Schlange gebissen. Will sich am Handtuch abtrocknen und wird von der Nadel gestochen. Verzweifelt läuft sie ins Bett, um ein wenig Ruhe zu haben nach all der Aufregung, aber der Wolf frisst sie mit einem Bissen.

Die Hühner aber flogen herunter, nahmen Besitz von dem Haus und liessen es sich wohl sein.

Quelle: L. Clerici, Helene Christaller (Übers.), Märchen vom Lago Maggiore.

Nach mündlicher Überlieferung gesammelt von Luigi Clerici, Basel o. J.

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch; typografisch leicht angepasst.

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