Wie d' Schochtelenolp e Risi worden ist

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Bist oi scho vom Chlimserhorn uif 's Tomlishorn dure ggange? — Es gruiset eim, wie do Schutt und Stei hyfeswys uifenand ligid. — Do ist vor alte Zyte eini vo de scheensten Olpe g'sy. Drus hed e steiryche, ober oi e steiherte und e ibermietige Mo es mächtigs Sänte g'ho. Dem hed no e Schwester mit eme Gufli g'lebt. Die sind ober orm g'sy, wie d' Chilemys. Sit Johr und Toge ist d' Mueter chronk und ormseli uf ere Dolstere g'lege. Scho long hätt sie dro gloibe miesse, hätt 's Onnebobeli — so het das Techterli g'heisse — nit Tog und Nocht g'schoffet und fir 's Mieterli g'sorget. D' Not wird ober gresser und gresser. Einist bätted si mit enond zu Gott um Hilf und Erborme. Noch eme Schutzli seid d' Mueter: „Gong zum Brieder uf Schochtelen uife und chlog em Ysers Elend." Moredess seit 's Onnebobeli der Mueter „b'hiet Gott" und nimmt de Weg under d' Fiess noch em Berg und chunnd bis Vetters Hitten o. Grod stoht er vor der Tiren usse. 'S Onnebobeli nimmt 's Herz i d' Händ, wyscht tugeli 's Zyt und seit: „Liebe Vetter! Dui wirst mi chum bchenne. I bi 's Gufli vo dyner Schwester Gundi." Er loht's nit lo uisrede und churret 's o: „So, bist dui die Chlittere? Und lyt die Olt, dos vermolädit Prest, no nit im Boden inne?" Won er uisgchyblet gho hed, so seid er mit glächerigem Muil: „Jez muost aber doch Eppis ho." Er holt en scheene, feiste CHäs und spienzlet e — trelt en ober iber d' Flue uis, doss er z' Hudlen und z' Fetze verstybt. „Gong, nimm e," flätschet er, chehrt de Rigge, goht i d' Hitte und chunnt nimme uise. 'S Onnebobeli goht trurigs de Berg oppa gäg heime zue. Wyter unte chnyet 's vor eme Chryz uif, briegget und bättet. Wos g'seht 's? Es chunnt es Herdmondli unter eme Stei fire z'schlyffe ung frogt: „Chind, wos grinist?" Es erzählt sy Not und wie 's em gongen ist. Dos Herdmondli git ihm es Stickli Brod, es Mimpfli Chäs und es Hämpfeli Mehl und seit: „Gong jetzt hei mit däm und bis eister e fromms und brovs und guets Chind geg der Mueter; do essit er vo dem, won ech gäh ho, es wird nie schwyne. Jetz loif aber so g'schwind os choist." Chum ist 's Onnebobeli im Grund unte — eh b'hiet is Gott und 's heilig Chryz! — es donneret und rosslet und guixet am Berg obe, os wenn der jingst Tog do wär. 'S Onnebobeli luegt uife — und die ganz Schochtelenolp ist e Steirisi worde, wie sie hitigs Togs no ist. Dos Chind chunnd hei und erzelt, wos es g'seh und erfohre hed. Wos 's Herdmondli g'seit hed, ist luiteri Wohret worde. So vil d' Mueter und d' Tochter vom Brod und Chäs und Mehl usteilt hend, es het nie gschwine. D' Mueter stirbt, 's Onnebobeli wird es grosses tolls Meitschi wie Milch und Bluet, blybt ober fromm, flyssig und triw, und wird om End oller End d' Froi vom Sänn uif der Brindlenolp.

Aus: Franz Niederberger Sagen und Gebräuche aus Unterwalden, Sarnen 1924. Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

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