Wie Solothurn in den Schweizerbund ausgenommen wurde

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Nach dem Burgunderkrieg waren die Eidgenossen nach aussen ein geachtetes Volk; im Innern dagegen herrschte Hader und Zwietracht. Der Grund davon war die reiche Burgunderbeute, die man nicht friedlich teilen konnte. Gleichzeitig wünschten Freiburg und Solothurn, die im Burgunderkrieg an der Seite der Eidgenossen gekämpft hatten, Aufnahme in den Schweizerbund. Die Städtekantone wollten sie aufnehmen, die Länderkantone hingegen nicht, weil sie das Übergewicht der Städte fürchteten. Zur Beilegung des Streites trat 1481 in Stans die Tagsatzung zusammen. Statt sich zu verständigen, überhäuften sich die Abgeordneten der Länder und Städte mit Vorwürfen. Die Zwietracht wurde immer grösser. Schon war man im Begriff, hasserfüllt auseinander zu gehen. Da eilte der wackere Pfarrer Imgrund von Stans zum Bruder Klaus, einem Mann aus Unterwalden, der eigentlich Niklaus Leuenbrugger hiess. Zum Manne herangewachsen, hatte er dem Vaterlande als Krieger und Beamter gedient. In jener Zeit kam es öfters vor, dass sich Männer in die Einsamkeit zurückzogen, um ungestört Gott dienen zu können. In seinem 50. Altersjahre war Niklaus von der Flüe Einsiedler geworden und hauste im Ranft, einer wilden Bergschlucht im Melchtal. Dort bauten ihm seine Landsleute eine Zelle und ein Kirchlein.

Pfarrer Imgrund klagte dem frommen Manne die Not des Vaterlandes. Sofort eilte dieser nach Stans. Als der Greis im einfachen Rock vor den Tagherren erschien, erhoben sich alle voll Ehrfurcht von ihren Sitzen. In ernster Rede ermahnte er sie inständig zum Frieden und zur Eintracht. Seine Worte hatten eine solche Wirkung, dass die streitigen Angelegenheiten friedlich beigelegt und Freiburg und Solothurn in den Schweizerbund ausgenommen wurden.

Quelle: P. Keckeis, M. Kully, Sagen der Schweiz. Solothurn, Zürich 1987. Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

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