Die tapferen Grenchnerinnen

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Die Frauen und Jungfrauen von Grenchen und Bettlach hatten sich zu einem Bataillon vereint und sich mit Hellebarden, Spiessen und Gabeln ausgerüstet. Ihr Anführer war Jakob Rüefli, der Selzenjoggi, der vom Kopf bis zum Fuss geharnischt und im Gesicht schwarz bemalt war. Dieser führte seine Schar zuerst in die Kirche, wo sie mit ausgespannten Armen drei Vaterunser betete; dann führte er sie zu einem Sandhaufen, wo sie ihre Kleidersäcke füllen mussten, um, falls sie ergriffen würden, dem Feinde Sand in die Augen zu werfen und so wieder entwischen zu können. Trotz Flintenschüssen und Kanonendonner zogen sie aufwärts. Als die Schar bei der Säge anlangte, hatten die schwarzen Husaren schon die Barrikade umgangen, fuhren ins Dorf und der Frauenschar wild entgegen. Jetzt kommandierte der Führer: «Spiess eingelegt! Vorwärts!» Da einige zu zögern schienen, sprang er auf die Sägebäume, die am Wege lagen, machte seine Büchse schussbereit und erklärte, die erste, die nicht mutig folgen würde, zu erschiessen. «Vorwärts!» rief er wieder. Da traf eine feindliche Kugel den Führer an den Helm und streckte ihn zwischen zwei Sägebäume nieder. Er erholte sich bald wieder und raffte sich auf, sah aber von seiner ganzen Schar keine Seele mehr; denn bei seinem Sturze hatten alle die Flucht ergriffen.

Quelle: P. Keckeis, M. Kully, Sagen der Schweiz. Solothurn, Zürich 1987. Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

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