Der Friedhöfler (2)

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Bichsäschutz wyt vom See a d'r sunnige Sytä vom Birgä, Da won ä Chappelä stahd zu Ehrä vom heilgä Antoni, Ist im Bärg ä Spelunkä von unermässlicher Teifi, Ganz verborgä im Schattä vo Chestenebäumä und Buochä. Teif i dem Loch da ghert m's szytä um griseli tossä, Tropfä ghert m's underm Herd und bald druf äs Ruischä. Steckt aber Einä inä der Chopf, so gschbyrt er im Antli Bald druif ä chielä Wind und gseht der Fridhöfler glänzä. Jetzt hed'r Zyt mit d'm Grind wider zrugg, und nehcher und nehcher chunnt 's änanderänah und 's Wasser fahd afä stygä,

Gleitig chunnt 's z'wallä und z'schumä wie d' Suppa im ehrigä Hafä. Jetzt überlauft 's und hell und luiter wie nä Christall de tschodert's und tschädert's und riselt und gumpet im gleitigä Sprung dur Erlä und Haslä und allerlei G'stripp dem liebliche See zuo. 'S duiret ä Zytlang so fort und eisder meh Wasser chunnt nachä, 'S Bächli wird äntlich zum Bach und ruischet, dass m's bis z' Buochs ghert.

Jetzt nimmt 's wider allmählig ab und lyser, und lyser murret's nur nu i unvernehmlichä Teenä vom Loch uif; z'trochnä Fuoss jetzt cha mä bald wider dur's steinige Bachbett, Und ist Alls wider still. Der Dolder und g'spritzti Hagresli trechnit ihre Blettli g'schwind a der lieblichä Sunnä, Alli Nachbarstydeli stahnd da so siberli g'wäschä, Wie uifbizeliti Chind im frischä sonntäglichä Gwändli. Aber los, wie tosset 's scho wider obä im Loch! Gsehst!

'S Wasser stygt wider uis fysterer Höhli zum frintlichä Tag, es tschodert und tschädert und gumpet und rislet im gleitige Sprung dur Haslä und Erlä und allerlei G'stripp dem lieblichä See zuo. So chunnt's mängist dohär, scho drymäl im Tag hend 's d' Lyt ghehrt ruischä und grad wider nit, 's ist halt äs wunderligs Wasser. Und ä alti Sag gahd umä im Land vo d'm Bächli, 'S hieti 's im Bürg ä verborgenä Geist, d'r lass sy nit foppä. Und stahd eine im trochenä Bett und bytetem uis, so Wett y Zächni a Eis: der mag nit dem Wasser entrinnä. Aber a selb het einist ä Froi nit wellä dra glauibä. Ja, a wieschts alt Wybli isch gsy und chunnd uisem Wälschland, Aber dr Ma läb 'm nit, weiss niemert, wo är ist gstorbä.

Nu, i die Gegnig chunnt oui ds Wybli und ghert vo dm Bächli, Sinä Luinä und wie ma sich mies oui vor 'm in Acht näh. »Wart, dem will i dr Meister scho zeige," seid 's, schrytet is Bachbett, „Han i nit Eppis im Sack, und Han is nit vom ä Zigyner?" Und vertruit uif si Chunst, rieft 's luit: „Wässerli chumm, y byteter uis und chaischtmi erwitschä, muoschtdui mi Chopf ha!" Drymal het 's grieft, so fahd 's im Loch afä tossä und wallä, schiesst dohär wie nä silbrigä Wurm am Wybli voriber, rinnt `m um d Fiess und loift 'm i d Schuo und macht 'm dr Rock nass.

Aber es lachet nur und dänkt: „Wenn 's nit andrischt chunnt, so blyb i nu fest" — und het si amena Stydeli wider. Stercher und stercher chunnt 's afä z'tossä und eisder meh Wellä sprizit wyt umenand und sprizit im Wybli i' Gsicht und nimme rächt heimelig chunnt 's em jetzt vor und will afä wyters, glängt jetzt nach erä Haselstuidä und will si dra uifzie, bhanget am enä Dorn, muoss wider hindersy abä. Wällä a Wallä chunnt z'schiessä, chei Stet ist meh trochä im Bachbett.

Scho gad äs im Wybli bis unter d' Arm, es will schryä. Aber ä Guss grad chunnt 'm is Muil und erstickt 'm sys Jammrä. Rings um ihns tschodert's, es streckt nu dä Chopf uisem Wasser und schnappet, Jetzt ist's uis mit dr Rettig — es sinkt und fort schwämmt 's dr Bach dur

Haslä und Erlä und allerlei Gstripp dr durabä dm See zuo. Uisem See, da streckt`s nu ä mageri Hand und verschwindet. Wo dr Chopf hycho syg, sälb han i vergessä nu z'fragä.

Aber so isch im Wybli ergangä: es lahd si nit spottä mit de Geisträ im Bärg; si dienä dem Herrä, wie Gschrift seid. Jhri natürlichi Gwalt macht d' Schandä dä mäntschlichi Hochmuot.

Wer si aber bfcheidä benutzt, dem dienä si gärä.

Aus: Franz Niederberger Sagen und Gebräuche aus Unterwalden, Sarnen 1924. Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

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