Dasch my Gring

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Ob zum Kirchlein in Balm vor Zeiten auch ein Beinhaus gehörte, kann nicht mehr mit Sicherheit ausgemacht werden, aber der Volksmund will es so haben.

Einst soll ein kecker Jüngling aus Biezwil mit den Balmern gewettet haben, dass er es wage, um Mitternacht einen Schädel aus dem Beinhaus zu nehmen.

Die Nacht war schwarz, als sich der Biezwiler mit einigen Burschen aus Balm zum Kirchlein begab, wo sich einer der Begleiter entfernte. Die übrigen gaben sich Mühe, dem Frevler die Zeit bis Mitternacht zu verkürzen. Als vom Kirchturm zu Messen der zwölfte Stundenschlag verklungen war, forderten sie ihn auf, nun den verwegenen Griff zu tun. Dem Biezwiler mochte es nicht mehr ganz geheuer sein. Doch ging es um seine Ehre. So tappte er zum Beinhaus und reckte mit der Hand durch ein Loch hinein. Er bekam einen Schädel zu fassen und wollte ihn herausziehen. Doch da tönte es aus dem Innern mit Grabesstimme: «Dasch my Gring!». Der Bursche fuhr entsetzt zurück. Sein Puls stockte. Nach einer Weile versuchte er es ein zweites Mal. Vorsichtig packte er einen anderen Schädel, doch kaum dass er denselben bewegte tönte es wieder: «Dasch my Gring!» Diesmal liess er sich nicht mehr ins Bockshorn jagen. «Du wirsch chuum zwee Gringe gha ha», entgegnete er und nahm den Schädel heraus.

Quelle: P. Keckeis, M. Kully, Sagen der Schweiz. Solothurn, Zürich 1987. Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

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