Der gottlose Landvogt vom Dittiberg bei der Bromegg wusste einst durch Geld und schöne Worte ein Mädchen dahin zu bringen, dass sie ihm auf sein Schloss folgte. Lange hörte man nichts mehr von dem Mädchen. Doch als es krank wurde und seine Gestalt den Landvogt nicht mehr reizte, jagte er sie vom Schloss. Neun Tage später war sie eine Leiche.

Seither kann man das unselige Mädchen am Karfreitag auf der Bromegg erblicken, wo es seine Sünden abbüsst. Dort sitzt sie auf einem Wurzelstock und zählt Silbermünzen.

Doch hat sie heute wohl ihre Schuld verbüsst, denn man hat sie schon seit langem nicht mehr dort oben gesehen.

Quelle: P. Keckeis, M. Kully, Sagen der Schweiz. Solothurn, Zürich 1987. Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch