Das Nellentier

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Zwischen Hägendorf und Rickenbach liegen der Nellenacker und das Nellenfeld. Früher sahen die Leute dort auf dem Kirchweg oft das Nellentier. Vor einem Haus befand sich ein Schweinestall. Die Eigentümer hatten zwar schon lange keine Schweine mehr, aber sie öffneten jeden Abend das Törlein und machten es zu, sobald die Nelle drinnen war. Am Morgen jedoch, wenn sie sie hinauslassen wollten, war sie immer schon fort. Manchmal kam sie in Gestalt eines Blockes langsam die Strasse heruntergerollt, der ganze Weg war dann weithin beleuchtet. In den Vollmondnächten trieb sie sich in der Nähe der Rickenbacher Mühle umher. Deshalb wagten sich nach sechs Uhr abends keine Kinder mehr auf die Strasse, denn die Nelle lief ihnen nach, mehrere wurden ausgeraubt, andere kamen überhaupt nicht mehr nach Hause.

Einst ging ein Knecht bei Nacht durch dieses Feld. Er hatte grosse Angst, denn der Wind raschelte mit einem Blatt Papier hinter ihm her. Er lief, was er laufen konnte, und schrie: «O je! s Nelledier chunnt!» Zuletzt kam er vom Weg ab, fiel in einen Graben und blieb da liegen und rührte sich nicht mehr bis zum nächsten Morgen. Seither heisst der Weg Nellenweg.

Quelle: P. Keckeis, M. Kully, Sagen der Schweiz. Solothurn, Zürich 1987. Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

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