Elisabeth Loyne

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Die 60jährige Frau war die Gattin des Weibels Annaheim von Trimbach. Als sie noch ledig war, im 17. Altersjahr, stand plötzlich der böse Geist, der sich Meister Hensli nannte, vor ihr in der Tenne. Er versprach ihr Geld, sofern sie Gott und die Heiligen leugne. Der Teufel, in schwarzen Kleidern und mit Bocksfüssen, überreichte ihr dann ein Säckli Geld. Als sie es öffnete, fand sie nur Laub darin. Der Böse gab ihr auch Samen und Pulver, womit sie das Vieh töten musste. Gehorchte sie nicht, so schlug sie der böse Geist.

Im Jahre 1616, an einem Hirsmontag, da man im Dorf herumzieht zum Chüechlireichen, war Elisabeth mit andern Leuten im Hause des Hans Moser zu Besuch. Da schüttete sie dem Hausherrn ein Pülverchen in den Wein, woran er gestorben wäre, wenn er nicht ein Brechmittel eingenommen hätte.

Im gleichen Jahr schlug Elisabeth Loyne zwei Geissen des Georg Hasenfratz mit Ruten. Die Tiere gingen ein. Elisabeth Loyne gab die Frau des Antoni Lang als Hexe an, weil sie ihr einmal ein Stück Brot verweigert hatte.

Vor 40 Jahren, also als 20jährige, diente Elisabeth Loyne auf dem Schloss Dorneck. Da befahl ihr der böse Geist, auf der Wasserfalle ein Gewitter zu machen. Sie gehorchte. Das Unwetter richtete in der Vogtei Dorneck Schaden an.

Im Jahre 1611 verwandelte sie sich während der Erntezeit in einen Wolf. Sie lief auf der Trimbacher Rinderweid herum und richtete unter dem weidenden Vieh Schaden an.

Auch im Jahre 1617 lähmte sie als Wolf etwa zehn Stück Vieh. Die Wolfsjäger trieben sie bis zum ausgelegten Garne; dort machte sie sich unsichtbar.

Elisabeth Loyne traf sich auch öfters mit andern Besessenen auf der Prattelnmatt. Hier kamen manchmal über 50 Weiber zusammen. Auch die Frau des Antoni Lang von Trimbach war neben Elisabeth Loyne dabei. Hier auf der Hexenmatt - die unweit des Bahnhofs von Pratteln liegt - tanzten die Weiber, tranken Wein und verzehrten feinen Braten. Man will auf dieser - in den Hexenprozessen immer wieder vorkommenden - Prattelnmatt von Zeit zu Zeit im Felde Kreise entdeckt haben, die vom Tanze der Hexen herrühren sollten.

Quelle: P. Keckeis, M. Kully, Sagen der Schweiz. Solothurn, Zürich 1987. Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

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