Die Bounets rodzos

Land: Schweiz
Region: Greyerz
Kategorie: Sage

Früher, als es noch keine Kapuziner im Greyerzerland gab, lebte bei jedem guten Bauern ein freundlicher Bounet rodzos, ein Kobold mit roter Mütze. Er hütete die Kühe, passte auf die Hühner auf, erntete das Gemüse, trug Wasser zum Herd, half den Frauen im Haushalt und brachte während der Heu- und Erntezeit die Ernte wie der Blitz in die Scheune, wenn ein Gewitter drohte.

Die Heugabeln der Bounet rodzos warfen dann die Weizengarben durch Türen, Dachfenster, und Dachziegelritzen so schnell in die Tenne, wie die Bienen bei Gewitter in ihren Stock fliegen. Ein Augenblick später war die gesamte Ernte eines Feldes im Trockenen. Ein Bounet rodzos arbeitete in fünf Minuten mehr als zehn Savoyarden in einer Woche.

Für seine Dienste gab sich der kleine Kobold mit Kleinigkeiten zufrieden: eine Tasse Crème Gruyère, ein bisschen Apfelkraut, eine Handvoll getrockneter Kirschen, eine Scheibe Braten, aber er bestand auch auf der Einhaltung der Bräuche und forderte Respekt. Sonst erging es einem schlecht, wie dem Frantz, der dem Bounet rodzos, er hiess Djean dè la Boilletta, nicht genug Achtung erwies. Eines Nachts stürzte seine Herde die Steilhänge bei Tsuatsau hinunter.

Die Bauern und die Bounet rodzos kamen in Hof und Haus gut zurecht, bis die Kapuziner in das Land kamen. Diese waren eifersüchtig auf das Ansehen, das die Kobolde genossen - und wohl auch auf die Leckereien, die die Hausfrauen für sie bereithielten - und erklärten, dass ein guter Christ keine Kobolde und auch sonst keine Hausgeister auf seinem Hof haben dürfe, sonst drohe ihm ewige Verdammnis.

Die Bestürzung unter den Leuten war gross. Da aber jeder ein guter Christ sein wollte, wurden die Bounet rodzos durch den Exorzismus der unnachgiebigen Kapuziner von allen Höfen vertrieben!

Aber man fürchtete die Rache der rotmützigen Kobolde. Deshalb verbannte man alle Bounet rodzos, Butzemänner, Irrlichter, Kobolde und Gnome zu Hunderten und Tausenden auf die Alp Varvalanna, am Ende des rauen, damals wilden und verlassenen Motélon-Tals.

Aber sie machten sich dort fleissig an die Arbeit. Sie versetzten hier einen Stein, verlegten dort einen Klumpen Erde, gruben unten eine Rinne, legten oben einen Weg an, und ebneten Flächen ein. Auf diese Weise gelang es ihnen, auf den unzähligen unebenen Flächen des weitläufigen Berges eine Vielzahl von Terrassen anzulegen, auf denen Alpenpflanzen jeder Art wuchsen.

Noch heute kann man die Blumenpracht der Bounet rodzos bewundern: Alle Arten von Primeln, Alpenglöckchen, Hauswurz, duftende Orchideen und leuchtende Edelweiss mit ihren Polstern aus Sternblüten.
Kein Gärtner auf der ganzen Welt kann sich rühmen, auch nur annähernd an das Können der kleinen Kobolde heranzureichen. Die Bounet rodzos haben die seltensten Pflanzen und kennen die Geheimnisse, wie man sie gut wachsen lässt.

Die kleinen Geister der Varvalanna sind nicht ungastlich; ihre Freunde, die Gämsen, dürfen auf den blühenden Bergwiesen weiden und die Murmeltiere dürfen sich den Speck anfressen, den sie für den Winter brauchen. Ja, ab und zu erlauben sie sogar, dass ein Mensch hier und da ein paar Edelweiss, diese schöne Blume mit den Sternenblüten, am Rand der Wiesen pflückt. Aber niemals dulden sie, dass ein verwegener Bursche ihre Wiesen betritt! Wehe dem, der sich auf die Felsvorsprünge oder Stufen über dem Abgrund wagt! Die Bounet rodzos kennen eine schreckliche Art, sich zu rächen: Geschickt nehmen sie hier einen Stein weg oder sie lassen da einen Felsblock unter den Füssen des Eindringlings zerspringen und der Unglückliche stürzt in den Abgrund.

Auf diese Weise bestrafen die Bounet rodzos von Varvalanna jedes Jahr aufs Neue unbarmherzig die jungen Leute, die der Wunsch, Blumen zu pflücken, in die hängenden Gärten auf dem Bergrücken der Varvalanna gelockt hat.

Aber die Bounet rodzos verbringen jedoch nicht ihre ganze Zeit mit der Pflege der Alpenblumen, sie haben auch ihre Spiele und manchmal kämpfen sie sogar miteinander! Vor allem im Frühling sind sie ausser Rand und Band. Wenn der warme Südwind den Frost vertrieben hat und das Leben in der Natur wieder erwacht, dann haben auch diese geheimnisvollen kleinen Wesen das Bedürfnis, nach dem langen Winter ihre Beine und Füsse ausgelassen zu bewegen. Sie spielen Verstecken hinter den Felsvorsprüngen, sie rennen, springen und hüpfen. Sie laufen hin und her quer über den Berg und klettern blitzschnell die steilen Hänge hinauf oder hinunter.

In mondhellen Nächten kann man oben in Varvalanna lautes Gelächter und spitze Schreie hören, die sich mit dem dumpfen Grollen von Felsblöcken und Kieselsteinen vermischen, die den Hang hinunterrollen. Es sind die Kobolde, die sich amüsieren und jubeln, wenn sie die gewaltigen Sprünge der Steine sehen, die sie von der Spitze des Berges auf die Weiden stürzen lassen.

Von der Schneeschmelze an bis weit in den Herbst hinein, abends, morgens und manchmal sogar am helllichten Tag führen die kleinen Geister von Varvalanna Krieg: Sie werfen kleine und grosse Steine und ihre Geschosse rollen und rollen bis zum Fusse des Berges.

Das ist natürlich nicht im Sinne des Besitzers der Weiden von Varvalanna, auf denen sich so viele Kieselsteine, Felsblöcke und Steine ansammeln, dass das ganze Dorf mithelfen muss, sie wieder wegzuschaffen!

Aber die Kobolde dort oben treiben ihren Schabernack weiter und, da sie unsichtbar und unangreifbar sind, kommen ihre Steinkugeln mit schöner Regelmässigkeit immer wieder und häufen sich auf den Weiden.

So erinnern sie die Menschen im Tal immer wieder daran, dass es ein Fehler war, sie in die Berge zu verbannen.

Kaum zu glauben, dass es Menschen gibt, die sich weigern, an die Existenz der Bounet rodzos zu glauben!

Nach: Marie-Alexandre Bovet, Légendes de la Gruyère, Lausanne, o. J. Aus dem Französischen übersetzt, und neu gefasst unter Mitwirkung von Christine Reckhaus © Mutabor Märchenstiftung, www.maerchenstiftung.ch

Les Bounets rodzos

Jadis, dans la plaine, alors qu’il n’y avait pas encore de Capucins et qu’on n’était pas encore parfait chrétien, chaque bon paysan avait à son service un gentil lutin ; c’était le bonnet rodzo — le Bonnet rouge. — Il gardait les vaches, soignait les poules, épluchait les légumes, portait l’eau à la cuisinière, aidait les femmes dans le ménage et, pendant les foins et les moissons, rentrait précipitamment les récoltes dans la grange si l’orage menaçait.

On voyait alors les « fourchées » de foin et les gerbes de froment entrer dans l’aire par les portes, par les lucarnes, par les interstices des tuiles et par les fentes des ramirè1 aussi vite que les abeilles rentrent dans leur ruche quand gronde le tonnerre. En un instant, la récolte d’un champ était remisée :

le bounet rodzo faisait plus de besogne en cinq minutes que dix Savoyards en une semaine.

Pour ses services, le petit esprit se contentait d’un rien : d’une tasse de crème, d’un peu de vin-cuit, d’une poignée de cerises sèches, d’un « sécheron » rôti ; mais il était fier partisan des convenances et exigeait grand respect. Pour avoir manqué d’égards envers « Djean dè la Boilletta », Frantz, vous le savez, vit une belle nuit son troupeau précipité au fond des « Ecortcha dè Tzuatzau ».

Paysans et Bonnets rouges faisaient donc le meilleur des ménages quand arrivèrent les Capucins dans le pays. Ceux-ci, jaloux du prestige dont jouissaient ces lutins (et sans doute aussi des bons morceaux que les maîtresses de maison leur réservaient), déclarèrent qu’un bon chrétien n’en pouvait garder chez lui, sous peine de damnation éternelle.

La consternation fut grande ; mais comme on voulait rester de bons chrétiens, les Bonnets rouges furent sacrifiés...

Alors, de toutes les fermes et de toutes les maisons, les lutins familiers furent chassés par les exorcismes des Capucins inflexibles !

On avait peur du juste ressentiment de ces corps-esprits et de leurs habiles vengeances ; c’est pourquoi, dans la formule de l’exorcisme, on leur fixait, pour demeure un lieu d’où ils ne pouvaient nuire ni à gens ni à bêtes.

Pour l’Uechtland2, le lieu désigné fut le vanil de Varvalanna, au fond de l’âpre et froide vallée du Mothélon, alors sauvage et déserte. Là, dans les rochers, par centaines et par milliers, Bonnets rouges, farfadets, nitons, esprits follets, lutins et gnomes se virent relégués à jamais !

Pour charmer leurs loisirs et passer agréablement leur temps, ces esprits adroits et travailleurs se mirent vaillamment à la besogne. Déplaçant une pierre ici, portant une motte là, creusant une rigole plus loin, traçant un sentier en haut, nivelant en bas, ils parvinrent à construire, suspendus et étagés sur les aspérités innombrables du vaste vanil3 , une infinité de jardinets, où ils se mirent à cultiver toutes les variétés des plantes des Alpes. A l’heure qu’il est, ces jardins des lutins sont merveilleux encore. Vous y voyez les œilletons variés, les anémones au blanc panache, la primevère dorée, la primevère pourpre, la primevère rose, la primule printanière, la soldanelle des neiges, les sempervivum aux couleurs variées, la nigritelle mystérieuse, le reij- à-la-man qui prédit l’avenir, les orchis parfumés, la rose gruérienne, le dzin- tillet et surtout des massifs compacts de belle-étoile. Il n’est pas au monde de jardinier-fleuriste qui puisse se vanter d’égaler les petits lutins, soit pour la richesse et la variété de leurs collections de fleurs rares, soit pour l’art et l’habileté avec lesquels ils les cultivent.

Les petits esprits de Varvalanna ne sont point inhospitaliers ; ils permettent volontiers aux chamois, leurs amis, d’aller brouter leur herbe fleurie, ils laissent les marmottes fourrager dans leurs champs pour s’hiverner, ils tolèrent même que l’homme leur enlève çà et là quelques belles-étoiles sur les bords de leurs vastes jardins. Mais ils n’admettent pas qu’un téméraire pénètre dans l’intérieur de leur domaine ! Malheur à celui qui s’aventure sur les corniches ou les gradins surplombant l’abîme ! Les Bonnets rouges ont des vengeances terribles ; adroitement ils enlèvent une pierre, ils désagrègent une saillie de rocher sous les pieds de l’intrus et le malheureux roule au fond du précipice !

Chaque année ainsi — le dimanche surtout, quand les voyageurs ont négligé d’entendre la messe — les lutins de Varvalanna punissent cruellement maint et maint jeunes gens attirés dans les dangereux replis de la montagne par le désir de cueillir les fleurs de leurs jardins suspendus !

Les Bonnets rouges, cependant, ne passent pas tout leur temps à la culture des fleurs alpines; ils ont leurs jeux aussi et parfois même leurs batailles !

C’est au printemps surtout qu’ils prennent leurs ébats. Quand les longs frimas s’enfuient, emportés par les autans et qu’une vie nouvelle ranime la nature, ces petits êtres mystérieux éprouvent à leur tour le besoin de secouer leurs membres engourdis par un trop long repos. Ils jouent alors à cache- cache derrière les saillies des rochers ; ils courent, sautent et gambadent, vont et viennent à travers le vanil, grimpent ou dévalent les pentes abruptes avec la rapidité de l’éclair.

Dans les belles nuits de clair de lune, on peut entendre, là-haut à Varvalanna des éclats de rire et des cris aigus mêlés au sourd grondement de blocs de rochers et de cailloux roulant le long des pentes. Ce sont les lutins qui s’amusent et qui poussent des cris de joie à la vue des bonds prodigieux des pierres qu’ils font tomber du haut du vanil sur les pâturages...

Ainsi, depuis la fonte des neiges jusque bien avant dans l’automne, soir et matin et parfois même pendant la journée, les diablotins de Varvalanna se « cailloutent » et se font la guerre, jouent au lancer de pierres, et leurs projectiles roulent, roulent jusqu’au bas des rochers... Tout cela, bien sûr, ne fait pas l’affaire du propriétaire des pâturages de Varvalanna où, depuis le temps que durent ces jeux, les cailloux, blocs de rochers et graviers de toutes sortes se sont amoncelés tant et tant qu’un subside fédéral seul a pu permettre de les enlever !...

Mais les lutins, là-haut, continuent leur manège et leurs espiègleries et, comme ils sont invisibles et inattaquables, leurs projectiles reviennent périodiquement s’entasser sur les pâturages...

Ils rappelleront ainsi perpétuellement aux gens de la vallée que l’on a eu tort de les chasser à la montagne.

Et dire qu’il y a des esprits forts qui se refusent à croire aux Bonnets rouges !

1 Cloisons

2 On désignait sous se nom, au moyen âge, le pays avoisinant Fribourg, qu’on nommé souvent « Fribourg im Uechtland ». A la même époque, on désignait le lac de Morat sous le nom « Uechtsee ». L’étymologie du mot Uechtland est controversée. (Dictionnaire géographique de la Suisse).

3 Terme fréquent dans les Alpes, surtout en Gruyères, pour désigner une montagne.

Aus: Marie-Alexandre Bovet, Légendes de la Gruyère, Lausanne, o. J. Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

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