Die Daada

Land: Schweiz
Region: Greyerz
Kategorie: Sage

Die Daada oder auch Dâda ist eine alte Kapelle, die auf einem Hügel über der Saane in der Nähe des Dorfes Villars-sous-Mont steht. Der alte Glockenturm überragt die uralten Bäume und ist schon von weitem zu sehen. Einst kam ein Benediktinermönch von weit her, um hier die heilige Messe zu feiern und das Evangelium zu verkünden. Jeden Sonntag strömten die Menschen aus Dauda, Coudré, Solomon, Allières, Le Pré, Albeuve und von überall her in Scharen herbei, um den Allmächtigen um Kraft und Mut zu bitten, denn die Zeiten waren hart und beängstigend.

Das einst reiche Tal von Intyamon war nur noch eine trostlose, mit Ruinen übersäte Wüste: Die gesamte Bevölkerung war vor Verwüstung und Plünderung in die Berge geflohen. Als die Zeiten nicht mehr so schlimm waren, wurden die Dörfer nach und nach wieder aufgebaut. Es wurden neue Kapellen und neue Kirchen errichtet, und die Daada wurde aufgegeben.

Die Bewohner von Grandvillard kamen jedoch von Zeit zu Zeit dorthin und pflegten das alte Heiligtum gewissenhaft, so wie sie es auch heute noch pflegen. Vor drei Jahrhunderten wurde in der Daada regelmäßig zum Angelus geläutet, und zwar morgens, mittags und abends.

Ein steiniger, schlecht unterhaltener Weg führte von Grandvillard durch einen dichten Wald und mündete in der Nähe der alten Kirche. Von dort aus führte ein tiefer Hohlweg steil hinunter zur Saane an eine Stelle, die «Les Ponveys» genannt wurde. Hier konnte man entweder durch den Fluss waten oder mit einem ausgehöhlten Baumstamm hinübersetzen. Brücken waren selten. Man überquerte die Flüsse, wenn es möglich war. Waren sie zu stark angeschwollen, wartete man zu Hause auf das Sinken des Wassers. Man hatte es damals nicht eilig mit dem Leben und war dadurch nicht unglücklicher!

Die frommen Gläubigen hatten die Daada also aufgegeben und gingen in die Kirche ihres Dorfes. Selbst Grandvillard hatte seine eigene inmitten der alten, verwitterten Häuser. Da aber kursierten unliebsame Gerüchte in der Gegend: An den Quatembertagen, so hieß es, sei die Kapelle die ganze Nacht hindurch erleuchtet, ob der Küster die Lampe im Chor nun angezündet oder ob er es vergessen hatte.

Am Abend eines Quatembertages kam Pierre, der Küster von Grandvillard, und läutete munter zum Angelus. Er war ein junger Mann, hatte das Herz am rechten Fleck, war fröhlich wie ein Kapuziner und heiter, wie man es in Grandvillard seit jeher war. Nach getaner Arbeit schloss er die Kapelle ab und ging - getrieben von einem Kupido oder einem Teufelchen oder vielleicht auch von seinem Schutzengel geleitet - den Hohlweg hinunter, watete durch die Saane und ging nach Villars-sous-Mont zu seinen Cousins... unter denen es auch eine Cousine gab.

Es war finstere Nacht. Man wachte in der Küche. Als Pierre plötzlich aufblickte, sah er durch das Fenster, dass die Daada-Kapelle erleuchtet war. Es war also wahr, was die alten Frauen erzählten! Pierre war sehr beunruhigt und kalte Angst erfasste ihn. Deshalb war er auch nicht böse, als seine Tante Goton zu ihm sagte: «Pierre, ich werde dich heute Abend nicht an der alten Kirche vorbeigehen lassen. Schau! Du wirst morgen früh gehen und im Vorbeigehen den Angelus läuten. Man weiß ja, wo du bist; niemand wird sich Sorgen machen.» Und Pierre, froh über den Vorschlag, verbrachte den Abend und die Nacht bei Goton, seiner Tante.

Die letzten Sterne waren noch nicht verblasst und der Hahn hatte noch nicht gekräht, als Pierre das Haus verließ. Er war noch ganz versunken in die Erinnerung an das Lächeln seiner lieblichen Cousine.

Er kam zur alten Kapelle und stiess die Tür auf. Sie öffnete sich. Pierre war bestürzt – hatte er sie denn nicht am Abend abgeschlossen? Wer war in der Nacht hierhergekommen? Kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn, er zitterte, er hatte Angst vor dem, was er sehen würde. Doch von einer unwiderstehlichen Kraft getrieben, betrat er die Kapelle.

Die Kerzen brannten, das Messbuch war aufgeschlagen und ein weißhaariger, alter Mann im Priestergewand stand am Fuß des Altars, als warte er auf ein Zeichen, um mit der Messe beginnen zu können. Als er ein Geräusch hörte, drehte sich der alte Mann um und sprach mit schwacher Stimme vorwurfsvoll: «Beeile Dich, mein Pierre, ich warte schon so lange auf dich. Komm!»

Was war das für ein Priester? Woher kam er? Wie war er hereingekommen? Woher stammten das unbekannte goldene Messgewand und das leinene Chorhemd? Regungslos stand der junge Mann auf der Schwelle der Tür und versuchte, das Geheimnis zu ergründen.

Der Priester fuhr mit sanfterer Stimme fort: «Komm, tritt näher und ministriere. Lass uns eilen, bevor die Sonne aufgeht».

Pierre, der nach und nach mutiger wurde, kniete am Fuß des Altars nieder und ministrierte. Nie zuvor hatte er einen Priester gesehen, der das heilige Opfer mit so viel Frömmigkeit und Inbrunst zelebrierte. Tränen liefen dem alten Mann über die Wangen und je weiter der Gottesdienst voranschritt, desto mehr blühte sein Gesicht vor Freude auf. Seine Züge verwandelten sich, wie verjüngt von einer Flamme des Glücks. Seine weißen Haare schienen wie ein Heiligenschein, der seine ehrwürdige Stirn umgab.

Als die Messe zu Ende war, wandte sich der Priester zu dem jungen Mann um und sagte: «Pierre, Pierre, kennst du mich nicht?»

«Nein! Ich... ich glaube nicht.» «Dann hör mir zu: Ich bin J... Dein Urgroßvater und seine Großeltern waren meine Freunde - das ist hundertfünfzig Jahre her. Damals war ich der Pfarrer dieser Kirche. Seitdem muss ich an jedem Quatember hier die Nacht im Gebet verbringen und darauf warten, dass jemand kommt, um mir am Morgen, bevor die Sonne aufgeht, bei der Messe zu ministrieren. So habe ich hundertfünfzig Jahre lang geweint, gebetet und gewartet: vergeblich, bis du gekommen bist!»

Und er fuhr fort: «Ich war der Priester, der das Amt im Intyamon innehatte. Aber leider zog ich Ausritte und Jagden vor. Von morgens bis abends, manchmal sogar nachts, jagte ich Hirschen, Bären, Wildschweinen, Hasen, Rehen und Gämsen. Meine Pfeile folgten meinen Wünschen und trafen genau. Jeden Tag war mein Spiess rot von Blut. Meine Beute, das ist wahr, nährte zwar die Armen, aber meine Pflicht wäre es gewesen, meine Gemeindemitglieder mit dem Wort Gottes zu nähren und sie durch mein Beispiel zu erbauen. Eines Tages kam eine arme Frau zu mir und brachte mir Geld, damit ich für die ewige Ruhe ihres Mannes eine Messe lese. Er war von den Fluten der Saane mitgerissen worden war. Ich versprach, die Messe am nächsten Tag zu halten, doch ich trug sie nicht ein, so dass kein anderer Priester nach meinem Tod die Messe, wie beauftragt, lesen konnte. Am nächsten Tag war das Wetter so schön, dass ich in der Morgendämmerung schon auf den Bergen war, um mit einem deiner Vorfahren zu jagen. Ich war losgezogen, ohne die versprochene Messe zu lesen. An der Flanke der Berge erfasste mich plötzlich eine Lawine und riss mich in den Abgrund - und meine Augen öffneten sich in die Ewigkeit! Der heilige Petrus war zornig und wollte mich gar nicht ansehen; er weigerte sich sogar, mir zu öffnen, bis meine Sünde gesühnt wäre, indem ich in dieser Kapelle am Morgen eines Quatembertages die Messe gefeiert hätte, die wegen meiner Schuld nie gelesen worden war. Seitdem leide ich, ich weine, bete, wandere umher und kehre vergeblich zurück, um an die Tür des Paradieses zu klopfen. An jedem Quatembertag warte ich am Fuße dieses Altars von früh bis spät auf einen Messdiener, damit ich die heiligen Mysterien feiern und so meine Befreiung erlangen kann.

Dank dir, Pierre, ist meine schwere Sühne beendet. Sei gesegnet. Ich habe für dich gebetet. In einem Jahr wirst du mich im Himmel wiedersehen».

Pierre war allein und kniete am Fuß des Altars. Die Kerzen waren erloschen, das Messbuch stand an seinem Platz, alles war aufgeräumt, als wäre nichts Außergewöhnliches passiert...

Pierre betete und weinte lange. Dann verließ er eilig die Kapelle und warf einen langen, schmerzvollen Blick auf die hohen Gipfel über Grandvillard. Ohne zum Vaterhaus zurückzukehren, verabschiedete er sich von der lieblichen Cousine, mit der er sich ein Leben voller Liebe und Glück versprochen hatte. Er ging traurig, aber ergeben in sein Schicksal in Richtung Talebene. Auf der Türschwelle schaute das weinende und schluchzende Mädchen ihm verzweifelt hinterher, ihm, der für immer fortging.

Warme Sonnenstrahlen und laue Brisen kündigten die Rückkehr des Frühlings an.

Der kalte Winter hatte dem grünen Laub, den Blumen und den Schwalben Platz gemacht, die fröhlich ihre Runden drehten. Überall entstand neues Leben und schon wagten erste Reisende den Weg über den Großen St. Bernhard.

Eines Abends folgte auf einen wunderschönen Tag ein furchtbares Unwetter. Die barmherzigen Ordensleute des Klosters und machten sich sofort auf den Weg in die Berge, um nach verirrten Reisenden zu suchen. Nicht alle kehrten zurück. Und einige der Suchhunde kamen am frühen Morgen, finster heulend. Drei der Ordensleute fehlten. Einer von ihnen war ein junger Novize, der voller Eifer, Großzügigkeit und Hingabe gewesen war. Er stammte aus Grandvillard.

An dem Tag, an dem diese traurige Nachricht in Villars-sous-Mont eintraf, weinte und betete eine Familie untröstlich am Grab eines jungen Mädchens, das plötzlich von einer mysteriösen Krankheit dahingerafft worden war.

Die Kapelle steht noch immer verlassen und einsam; sie wacht über die Toten, die im Schatten ihrer alten, moosbewachsenen Mauern ruhen und auf den Tag des Jüngsten Gerichts warten.

Bei ihrem Anblick geraten die Greyerzer ins Träumen, die vorüberziehenden Hirten, nehmen die Mütze ab und bekreuzigen sich, denn sie erinnern sich an tausend Geschichten aus vergangenen Zeiten. Die Kapelle scheint ihnen zuzuraunen: "Hierher kamen deine Vorfahren zum Beten. Hier ruhen sie. Sei ein guter Christ, wie sie es waren und bete für ihre Seelen, wenn du willst, dass eines Tages auch für deine Seele gebetet wird."

Nach: Marie-Alexandre Bovet, Légendes de la Gruyère, Lausanne, o. J. Aus dem Französischen übersetzt, und neu gefasst unter Mitwirkung von Christine Reckhaus © Mutabor Märchenstiftung, www.maerchenstiftung.ch

La Daada

Connaissez-vous la Daada ?

C’est une antique chapelle bâtie sur un monticule qui domine la Sarine, près du village de Villars-sous-Mont.

Son vieux clocher qui pointe au-dessus des arbres séculaires se voit de loin ; il rend tout Gruyérien rêveur, car il rappelle mille récits d’autrefois et dit tout doucement à celui qui le regarde :

« C’est ici que venaient prier tes ancêtres. C’est ici qu’ils reposent. Sois bon chrétien comme eux et prie pour leurs âmes, si tu veux qu’un jour on prie pour la tienne. »

Et le pâtre, en passant, se découvre et fait un signe de croix...

La chapelle est maintenant déserte et solitaire ; elle garde pieusement les morts qui dorment à l’ombre de ses vieux murs moussus, en attendant le jour du grand jugement.

Autrefois, un bénédictin venait de fort loin y célébrer la sainte messe et prêcher l’évangile.

Chaque dimanche, du Haut-du-Dah, de Coudré, de Solomont, d’Allières, des Prés, des Albeuves, de partout, on y accourait en foule pour demander force et courage à Celui qui peut tout, car les temps étaient durs et angoissants. La plaine de l’Intiamont1, riche autrefois, n’était plus qu’un désert morne, parsemé de ruines : toute la population, fuyant la dévastation et le pillage, s’était réfugiée dans les montagnes.

Quand les temps furent devenus moins mauvais, les villages se reconstruisirent peu à peu. On éleva d’autres chapelles, d’autres églises, et la Daada fut abandonnée.

Toutefois, les habitants de Grandvillard y venaient de temps en temps et entretenaient religieusement le vieux sanctuaire, comme ils l’entretiennent encore aujourd’hui. Il y a trois siècles on sonnait régulièrement l’angélus à la Daada, le matin, à midi et le soir.

Un chemin pierreux et mal entretenu venait de Grandvillard à travers une épaisse forêt et débouchait près de l’« anhian mothi»2. De là, creusé et profond, il dévalait en pente très raide3 vers la Sarine, en un endroit dit les Ponveys, où il était possible de franchir la rivière, soit à gué, soit dans un tronc d’arbre creusé en forme de barque.

Les ponts étaient rares. On passait les cours d’eau quand on le pouvait ; s’ils étaient trop enflés, on attendait chez soi la baisse des eaux. On ne se pressait pas de vivre alors, et l’on n’en était pas plus malheureux !

Les pieux fidèles avaient donc délaissé la Daada pour s’en aller à l’église de leur village. Grandvillard même avait la sienne au milieu des vieilles maisons brunies. Et puis, des bruits fâcheux couraient dans la contrée : aux Quatre-Temps, disait-on, que le sacristain eût allumé la lampe du chœur ou qu’il l’eût oubliée, la chapelle était illuminée toute la nuit...

Or, un soir des Quatre-Temps, Pierre, le sacristain de Grandvillard, jeune homme bon comme le pain, gai comme un capucin et joyeux comme on l’a été de tout temps à Grandvillard, s’en vint guilleret sonner l’angélus.

La besogne terminée, il ferma à clef la chapelle et, quelque amourette ou quelque diablotin le poussant, ou peut-être aussi son ange gardien le conduisant, il descendit le chemin creux, passa la Sarine à gué, et s’en vint à Villars-sous-Mont trouver des cousins... chez lesquels il y avait aussi une cousine.

La nuit était noire. On veillait à la cuisine. Pierre levant soudain les yeux vit par la fenêtre que la chapelle de la Daada était illuminée.

C’était donc vrai ce que les vieilles femmes racontaient ! Piéro, très intrigué, sentit son cœur se glacer d’effroi.

Aussi ne fut-il point fâché d’entendre sa tante Goton lui dire : « Pierre, je ne te laisserai pas passer près de l’ancienne église ce soir. Tu vois ! Tu t’en iras demain matin et tu sonneras l’angélus en passant. On sait bien où tu es ; personne ne sera en souci. » 4

Et notre homme, ravi de l’aubaine, passa la soirée et la nuit chez Goton, sa tante.

Les dernières étoiles ne s’étaient pas éteintes, et aucun coq n’avait encore chanté que Pierre quittait le logis, tout ému au souvenir du sourire de sa gentille cousine.

Il arrive près de la vieille chapelle, pousse la porte... Elle s’ouvre. Il demeure interdit. Ne l’avait-il pas fermée la veille ? Qui est venu durant la nuit ? Une sueur froide perle à son front, il tremble ; il a peur de comprendre. Mais, poussé par une force irrésistible, il entre...

Les cierges sont allumés, le missel est ouvert et un vieillard aux cheveux blancs, revêtu des ornements sacerdotaux, se tient debout, au pied de l’autel, comme s’il attendait un signal pour commencer la messe.

En entendant du bruit, le vieillard se retourne et parle d’une voix blanche et plaintive : « Hâte-toi, mon Pierre, il y a si longtemps que je t’attends. Viens ! »

Quel était ce prêtre ? D’où venait-il ? Comment était-il entré ? D’où provenaient cette chasuble d’or et cette aube de lin qu’on ne connaissait pas ? Immobile, cherchant à pénétrer ce mystère, le jeune homme demeurait sur le pas de la porte.

Le prêtre reprit d’une voix plus douce : « Viens, approche et sers ma messe. Hâtons-nous avant que le soleil se lève. »

Pierre, enhardi peu à peu, s’agenouilla au pied de l’autel et servit la messe.

Jamais encore il n’avait vu un prêtre célébrer le saint sacrifice avec autant de piété et de ferveur. De grosses larmes coulaient le long des joues du vieillard, et plus l’office avançait, plus son visage s’épanouissait de joie. Ses traits se transformaient, comme rajeunis par une flamme de bonheur. Ses cheveux blancs semblaient former une auréole à son front vénérable.

La messe finie, le prêtre se retourne vers le jeune homme et lui dit :

— Pierre, Pierre, tu ne me connais pas ?

— Non ! je... je ne crois pas !...

— Eh bien, écoute : « Je suis J... Ton trisaïeul et ses grands-parents étaient de mes amis ; il y a de cela cent cinquante ans. J’étais alors curé de cette église. Et depuis lors, à chaque Quatre-Temps, j’y dois passer la nuit en prières, attendant que quelqu’un vienne me servir la messe, le matin avant le lever du soleil. Ainsi, pendant cent cinquante ans, j’ai pleuré, prié et attendu : jusqu’à toi personne n’est venu !...

« Ecoute encore :

« J’étais le prêtre chargé du ministère dans I’Intiamont. Mais, hélas ! je préférais les courses et la chasse : du matin au soir, la nuit même parfois, je courais le cerf, l’ours, le sanglier, le lièvre, le chevreuil et le chamois. Ma flèche était docile et frappait juste. Chaque jour mon épieu était rougi de sang. Le produit de ma chasse, il est vrai, nourrissait les pauvres ; mais mon devoir eût été plutôt de nourrir mes paroissiens de la parole de Dieu et de les édifier par mes exemples !

«  Un jour une pauvre femme vint m’apporter les honoraires d’une messe pour le repos éternel de son mari, emporté par les flots de la Sarine. Je promis de la célébrer le lendemain, et je ne l’inscrivis point.5

« Le jour suivant, il faisait si beau qu’à l’aube naissante j’étais déjà sur les hauts rochers à chasser avec un de tes ancêtres. J’étais parti sans dire la messe promise. Au flanc des monts, soudain, une avalanche me jette au fond d’un précipice et mes yeux s’ouvrent dans l’éternité !...

« Saint Pierre, courroucé, ne voulut point me reconnaître ; il refusa même de m’ouvrir jusqu’à ce que j’eusse expié mon péché en célébrant dans cette chapelle, le matin d’un jour de Quatre-Temps, la messe omise par ma faute.

« Depuis lors, je souffre, je pleure, je prie, j’erre et retourne en vain frapper à la porte du paradis. A chaque Quatre-Temps, dès la veille au soir, j’attends un servant de messe au pied de cet autel, afin de pouvoir célébrer les saints mystères et obtenir ainsi ma délivrance.

« Grâce à toi, Pierre, ma dure expiation est finie. Sois béni... J’ai prié pour toi... Dans une année, tu me retrouveras en paradis. »

Pierre est seul, agenouillé au pied de l’autel. Les cierges sont éteints, le missel est à sa place, tout est rangé comme si rien d’extraordinaire ne s’était passé...

Pierre pria et pleura longtemps. Puis, sortant précipitamment de la chapelle, il jeta un long regard douloureux sur les hautes cimes qui dominent Grandvillard, et, sans retourner à la maison paternelle, il s’en vint faire ses adieux à la gentille cousine qui lui avait promis une vie d’amour et de bonheur...

Il se dirigea triste, mais résigné, vers le fond de la vallée... Sur le seuil de la porte la jeune fille pleurant et sanglotant jetait un regard désespéré vers celui qui partait pour toujours.

Les chauds rayons du soleil et les tièdes brises annoncent le retour du printemps.

La verdure, les fleurs et les joyeuses rondes des hirondelles ont donné congé aux frimas de l’hiver.

Partout une vie nouvelle surgit et déjà de téméraires voyageurs commencent à tenter le passage du Grand St-Bernard.

Un soir, à une journée magnifique succéda une affreuse tourmente.

Les religieux du couvent, suivant leur charitable coutume, partirent aussitôt dans la montagne à la recherche des voyageurs égarés. Tous ne rentrèrent pas !... Seuls les chiens d’un groupe reparurent, au petit jour, en hurlant lugubrement... Trois religieux manquaient à l’appel...

L’un d’eux était un jeune novice, plein de zèle, de générosité et de dévouement.

Il était originaire de Grandvillard.

Le jour où cette triste nouvelle arrivait à Villars-sous-Mont, une famille désolée pleurait et priait sur la tombe d’une jeune fille emportée subitement par un mal mystérieux.

Aus: Marie-Alexandre Bovet, Légendes de la Gruyère, Lausanne, o. J. Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

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