Die Gämse von Solomon

Land: Schweiz
Region: Greyerz
Kategorie: Parabel

Gegenüber von Montbovon, am rechten Ufer der Saane, erhebt sich ein steiler Berg, der von schwarzen Tannen umgeben ist. Dort befindet sich eine saftige Weide, von der aus man im Norden einen herrlichen Blick auf das ganze Intyamon-Tal und im Süden einen anmutigen Blick auf das Pays d'Enhaut und die hohen Gipfel, die das Tal von Etivaz überragen, genießen kann.

Diese Weide wird Solomon genannt.

Vor langer Zeit, als Djean dè la Boilletta noch lebte, gehörte die Weide einer wohlhabenden Familie aus Montbovon, aber ein gewisser Richard aus Rossinières wollte sie unbedingt besitzen.

Er machte viele verlockende Angebote, aber die wohlhabende Familie wollte kein Eigentum verkaufen, das seit Urzeiten vom Vater an den Sohn weitergegeben worden war.

Doch dann häuften sich auf diesem Berg über mehrere Sommer hinweg Unfälle und Verluste. Einmal bemerkte der scharfsichtige Hüttenjunge an einem schönen Junimorgen, als er bei der Solomon-Hütte ankam, am Waldrand eine große schwarze Gämse mit roten Augen, die die Sennen und die Herde mit bösem Blick anstarrte.

Er machte sofort den Sennmeister darauf aufmerksam, der ihm antwortete: «Jean-Louis, eine schwarze Gämse! Du hast sie gefunden!»

«Schau sie dir an, sie sieht richtig böse aus», antwortete der Junge.

Pierre, der Senn, schaute sich um, aber die schwarze Gämse war verschwunden.

Am nächsten Tag wollte eine schöne Sau, die gerade in der Hütte angekommen war, zurück ins Dorf laufen, stürzte einen Abgrund hinunter und überliess denn Sennen die Pflege für ihre zwölf verwaisten Ferkel. Alle außer Peter dachten an die schwarze Gämse, aber niemand wagte es, es laut auszusprechen.

Zwei Wochen danach sah auch der Sennmeister Pierre selbst die große schwarze Gämse.

«Elendes Tier!» rief er ihr zu und hob einen riesigen einen Holzklotz auf, um ihn nach ihr zu werfen, aber das flinke Tier war schon tausend Schritte weiter.

Am nächsten Tag gerann die Milch. Es war Pierre unmöglich, Käse zu machen. Am übernächsten Tag und an den folgenden Tagen das gleiche Unglück. Mit größter Sorgfalt wusch man die Kübel und alle anderen Utensilien der Hütte. Vergeblich: Der Käse quoll in seiner Form auf. Auch der eilig herbeigerufene Sennmeister der Großen Schiaz-Hütte versuchte sein Glück. Aber auch ihm gelang es nicht besser. Man holte bei den Kapuzinern Weihwasser, aber auch das war vergeblich.

Es war eine Katastrophe, denn ausser  den ersten vierzehn Stück, konnte in diesem Sommer kein Käselaib gebraucht werden. In der Hütte und in den Familien wurde viel über die große schwarze Gämse gesprochen, aber im Dorf hütete man sich, ein Wort darüber zu verlieren, aus Angst, als abergläubisch und leichtgläubig zu gelten.

Im folgenden Jahr stiegen Pierre und der Hüttenjunge einige Tage vor dem Alpaufzug zur Hütte hinauf, um die Hecken und die Weide in Ordnung zu bringen. Als sie die Käseküche betraten, sahen sie, wie die große schwarze Gämse durch den Stall flüchtete. Sie rannten wütend hinter ihm her, aber sie waren kaum hundert Schritte gelaufen, als das bösartige Tier verschwunden war. Sie hörten es tief im Wald blöken.

Auch dieser Alpsommer war schlimm. Am Tag nach dem Almauftrieb, der Poya, geriet der Stier, der bis dahin das sanftmütigste Tier der Welt gewesen war, auf der Weide plötzlich in Raserei, schlitzte eine Färse auf und richtete den zweiten Senn so übel zu, dass dieser unweigerlich getötet worden wäre, wenn die beiden anderen Sennen und der Hüttenbursche ihm nicht schnell genug zur Hilfe geeilt wären. Das schöne Tier musste unter seinem Wert verkauft werden. Kaum war es auf einer anderen Weide angekommen, war es wieder ruhig wie ein Lamm. Das beeindruckte die benachbarten Sennen sehr und auch im Dorf begann man, von der schwarzen Gämse zu sprechen.

Der Käse gelang nicht besser als im Jahr zuvor. Entmutigt verließ Pierre mit der Herde Kühe die Hütte und ließ die Färsen kommen. Einige Tage später sah der Hirte die schwarze Gämse. Am Abend sagte er zum Burschen: "Lass uns unser ganzes Vieh zusammentreiben, sonst haben wir morgen früh ein Unglück.»

So brachten sie alle Färsen in den Stall und banden sie sorgfältig an. Erst gegen zehn Uhr gingen sie zur Ruhe, nachdem sie ihr Vieh noch einmal gründlich untersucht hatten. Am nächsten Tag fand man zwei Rinder mit demselben Strick angebunden, eines davon, das schönere, erwürgt.

Das erregte großes Aufsehen im Dorf, und man rief die Kapuziner. Die Patres segneten die Hütte, die Herde und die Weide. Doch einige Tage später fing der Kamin der Hütte Feuer, und man hatte große Mühe, die Ausbreitung des Feuers zu verhindern. Inzwischen sprach man in Montbovon und im ganzen Intyamon von der großen schwarzen Gämse von Solomon.

Im nächsten Frühling blühten die Wiesen wie immer und die Berge wurden wieder grün, aber die Besitzer von Solomon sagten sich: Sollen wir dieses Jahr noch einmal versuchen, die Alp Solomon zu bewirtschaften? Wäre es nicht besser, sie dem reichen Mann von Rossinière zu verkaufen?

Da der alte Pierre ein sehr tapferer Mann war und Pater Barnabas, einen der Kapuzinerpatres in Bulle, gut kannte, er hatte mit ihm in der Jugend den weissen Hasen und die flinke Gämse gejagt und sich sogar das eine oder andere Mal erlaubt, mit ihm zu wildern, seitdem dieser Jugendfreund Ordensmann geworden war, suchte er ihn auf. «Weisst du denn nicht mehr, wie man schiesst?», fragte der Kapuziner. «An deiner Stelle hätte ich die Gämse längst erlegt.»

«Daran habe ich doch tatsächlich nicht gedacht!» rief der alte Pierre aus Montbovon. «Ich werde selbst mit meinem alten Gewehr zur Hütte hinaufgehen und ich verspreche, dir die schwarze Gämse ins Kloster zu bringen. Beim Barte eines Kapuziners! Das wird ein fantastisches Ragout geben!"

Beim nächsten Alpaufzug führte der alte Pierre die Herde an. Über der Schulter trug er stolz sein altes Gewehr, das sorgfältig geladen war. Drei Wochen lang wurde das bösartige Tier nicht gesichtet, aber eines Morgens kam der Hüttenjunge in die Hütte gestürzt und rief: «Die Gämse ist auf dem Hügel von La Brâ!»

Der alte Jean lief mit seinem Gewehr hinaus, aber auf dem Hügel war keine Spur von der schwarzen Gämse.  Der Hüttenjunge hatte sich jedoch nicht geirrt; das gemeine Tier war wirklich dagewesen, denn noch am selben Abend gab die Hälfte der Kühe der Herde keine Milch.
Als die Sennen und der Hüttenjunge am nächsten Tag in der Käseküche zu Abend aßen, rannten plötzlich die Geissen und Kitze aufgeregt zur Hütte. Die große schwarze Gämse stand zehn Schritte entfernt unter einer alten Tanne und starrte höhnisch zu ihnen herüber.

Ein Schuss ertönte und die Gämse machte einen gewaltigen Satz und flüchtete in Richtung Joux Noire.

Die Sennen eilten aus der Hütte. Sie sahen wohl das Loch, das die Kugel in die Tanne hinter der Gämse geschlagen hatte, aber das teuflische Tier selbst, das eigentlich hätte durchbohrt werden müssen, kletterte in aller Ruhe den Hügel oberhalb der Hütte hinauf. Wenige Stunden später war die ganze Herde von der Maul- und Klauenseuche befallen, und der alte Peter verliess weinend vor Wut und Kummer die Hütte, ohne sich die Mühe zu machen, sein Gewehr mitzunehmen.

Er ging direkt nach Bulle zu Pater Barnabas und berichtete ihm von den neuen Untaten der verteufelten Gämse. Der gute Pater ging lange in seiner engen Zelle auf und ab, zupfte an seinem schwarzen Bart und bat seinen alten Freund nach langem Nachdenken, ihn am Johannistag wieder im Kloster zu besuchen. Er fügte hinzu: «In der Zwischenzeit sollst du wieder in die Hütte gehen, die Sennen jeden Abend den Rosenkranz beten lassen, ihnen das Fluchen verbieten, gut auf die Herde aufpassen und der schwarzen Gämse keine Beachtung schenken, auch wenn sie in die Hütte kommt.» Pierre befolgte diese Ratschläge ganz genau. Am Johannistag klopfte er früh morgens an die Tür des bescheidenen Klosters, die Pfeife im Mund und eine Schüssel Crème in der Hand. Da er Crème double mitgebracht hatte, wurde er freundlich empfangen; er nahm andächtig an der Johannismesse teil und aß reichlich zu Abend, wobei er kräftig zulangte und ordentlich trank. Dann begleitete er seinen alten Freund in die Zelle.

«Es ist an der Zeit, wieder nach Solomon aufzubrechen», sagte der Pater zu ihm. «Hör gut zu, was ich dir jetzt sage, und halte dich genau daran! Wenn du in der Hütte angekommen bist, lass die Sennen ein großes und schönes Feuer zu Ehren des heiligen Johannes vorbereiten.»

«Das ist bereits geschehen.»

«Hier ist Grassamen, den Pater Gardien heute Morgen gesegnet hat. Lege jeden Morgen und jeden Abend ein paar Körner unter das Futter deines Viehs und bete zum heiligen Antonius der Herden. Hier ist auch ein Fläschchen mit Wasser, das heute Morgen gesegnet wurde. Gieße es in den Brunnen. Hier ist geweihtes Pulver für dein Gewehr, das vor Flüchen, Verzauberungen und Verletzungen schützt. Und hier sind einige Seiten aus dem Johannesevangelium. Wickle deine Kugeln sorgfältig in dieses Papier, stopfe dein Gewehr, indem du den heiligen Hubertus anrufst und eine gute Portion Schießpulver hineingießt. Wenn die Gämse kommt, ziele gut und fürchte dich nicht!»

Alles wurde in die Schüssel gelegt, die sorgfältig geleert worden war, und der alte Pierre ritt fröhlich und zufrieden auf seinem alten Bündner Ross davon und versprach, die verdammte Gämse bald zu den Patres zu bringen, um ein Festmahl unter Freunden zu veranstalten.

Er erreichte die Weide von Solomon im Nu und war vergnügt wie ein Buchfink. Er stieg den steilen Hang so munter hinauf wie ein Zwanzigjähriger.

Er befahl seinen Leuten, den Holzstoss für das Johannisfeuer auf dem Grat zu verdoppeln, ja zu verdreifachen, er verbot ihnen zu fluchen, selbst wenn sie die schwarze Gämse sähen, begann dann, Gewehrkugeln mit dem kostbaren Papier zu umwickeln, stopfte gut und schüttete reichlich das heilige Pulver in den Lauf seiner Flinte. Er summte ein altes Lied, das er seit vielen Jahren nicht mehr gesungen hatte. Jede Kuh, jede Ziege, jedes Zicklein und jedes Kalb hatte ein Korn gesegneten Grassamens erhalten. Das Weihwasser war andächtig in die Zisterne gegossen worden. Und der alte Pierre sang weiter sein altes Lied aus glücklichen Tagen. Die gewitzten, aber wenig barmherzigen Sennen schauten sich schmunzelnd an, was so viel bedeutete wie: «Aha! Der Perlwein der guten Kapuzinerpatres tut seine Wirkung! Er macht Meister Pierre ungewöhnlich munter!»

Da Holz gleich in der Nähe war, wurde der Holzstoss für das Johannisfeuer bald verdreifacht. Und alle kehrten zur Hütte zurück. Die Sonne war untergegangen und die Nacht nahte. Die Sennen hatten mit dem Melken begonnen. Meister Pierre neben der Feuerstelle und streichelte sein altes Gewehr. Im Stall wurde getuschelt und gelacht. Plötzlich sprangen alle auf, es war mucksmäuschenstill. Pierre eilte zur Tür der Hütte: Die schwarze Gämse hatte sich soeben einige Schritte entfernt hören lassen, sie blökte. Ein Schuss, ein heiserer Schrei,gefolgt von Triumphgeheul! Das böse Tier war gefallen!

Aber da war keine Gämse mehr! Da war ein dicker Berner aus dem Pays d'Enhaut, der Hexer von Culan, der keuchend und blutend in den Wald floh, der unweit der Hütte begann.Er kam nicht weit, einige Tage später wurde er in Rossinières begraben.

Von da an aber herrschte wieder Ruhe auf der Alp, so erzählt es die Chronik von Montbovon!

Nach: Marie-Alexandre Bovet, Légendes de la Gruyère, Lausanne, o. J. Aus dem Französischen übersetzt, und neu gefasst unter Mitwirkung von Christine Reckhaus © Mutabor Märchenstiftung, www.maerchenstiftung.ch

Le Chamois du Solomon

En face de Montbovon, sur la rive droite de la Sarine, s’élève une montagne abrupte entourée de sapins noirs. Là se trouve un gras pâturage d’où l’on jouit, au nord, d’une vue magnifique sur tout l’Intiamonit (Haute-Gruyères) et, au sud, d’une gracieuse échappée sur le Pays d’Enhaut et les hautes cimes qui dominent la vallée de l’Etivaz.

Ce pâturage s’appelle Solomont.

Bien loin dans le passé, alors que vivait encore Djean dè la Boilletta, ce pâturage, propriété d’une famille aisée de Montbovon, était fort convoité par un certain richard de Rossinières.

Beaucoup d’offres tentantes furent faites, mais on ne voulait pas vendre une propriété transmise de père en fils, depuis les temps les plus reculés.

On fut pourtant bien près de céder, tant s’accumulèrent, sur cette montagne, durant plusieurs étés, les malheurs et les pertes pour les infortunés propriétaires.

En arrivant au chalet de Solomon, par une belle matinée de juin de l’an mil et quelques cents — la chronique de Montbovon ne précise pas la date — le garçon du chalet, clairvoyant comme le sont les gens de son espèce, remarqua, sur la lisière de la forêt, un gros chamois noir, aux yeux rouges qui fixaient armaillis et troupeau d’un air méchant.

Il en fit immédiatement la remarque au maître du chalet qui lui répondit : « Djean-Luvi ! on tzamo nei ! te l’â trovâ. » (Jean-Louis, un chamois noir ! tu l’as trouvé !)

« Vuitchidé-lo... Il a to pari l’ai bin mètchin. » (Regardez-le. Il a même l’air bien méchant), répliqua le garçon.

Pierre, l’armailli, regarda, mais le chamois noir avait disparu.

Le lendemain, une belle truie, sitôt arrivée au chalet, voulut s’en retourner au village et se jeta au fond d’un précipice, laissant aux armaillis le soin de soigner ses douze nourrissons orphelins. Chacun, à part soi, songea au chamois noir, mais personne n’osa exprimer à haute voix sa pensée.

Quinze jours après, Pierre lui-même, le maître armailli, aperçut à son tour le gros chamois noir.

« Tzêropa (Gredin) lui cria-t-il en ramassant un énorme tzerco — débris de bois — pour le lui jeter, mais l’agile bête était déjà à mille pas plus loin.

Le lendemain, le lait tranchait... Impossible à Pierre de faire son fromage.

Le surlendemain et les jours suivants, même malheur. On lava avec le plus grand soin baquets, mitres et tous les autres ustensiles du chalet... Peine perdue : le fromage gonflait dans sa forme.

Le maître armailli du chalet de la Grosse Schiaz, appelé en hâte, vint essayer à son tour. Il ne réussit pas mieux.

On alla chercher du bénit chez les Capucins... Rien n’y fit. « La campagne » fut désastreuse. Sur toute la partie, seules les quatorze premières pièces ne furent pas de rebut.

On parla beaucoup du gros chamois noir, soit au chalet, soit en famille ; mais on se garda bien d’en dire mot au village, de crainte d’être traité de superstitieux et de paraître trop crédule.

L’année suivante, Pierre et le jeune bouébo montèrent au chalet quelques jours avant l’alpage afin de mettre en ordre les haies et le pâturage.

En entrant au trinzâblio ils virent le grand chamois noir s’échapper par l’aria.

Ils coururent après lui avec rage, mais ils ne l’avaient pas poursuivi cent pas que la vilaine bête avait disparu... Ils l’entendirent béjallâ — bêler — au fond des bois.

La campagne fut encore une fois désastreuse. Le surlendemain de la poya — montée à l’alpage — le taureau qui jusque-là avait été la plus douce bête du monde devint subitement furieux au pâturage, éventra une génisse et piétina si vilainement le second armailli que celui-ci aurait infailliblement été tué si les deux autres armaillis et le garçon du chalet n’étaient promptement accourus à son secours. Il fallut vendre le bel animal à vil prix. A peine arrivé sur un autre pâturage, il redevint calme comme un agneau.

Ce fait impressionna fort les armaillis voisins et, au village, on commença à parler du chamois noir.

Le fromage ne réussit pas mieux que l’année précédente. Maître Pierre découragé quitta le chalet avec le troupeau et y fit arriver les génisses.

Peu de jours après, le garde-génisses vit le chamois noir.

Le soir, il disait au garçon : « Rentrons tout notre bétail, sans quoi nous aurons du malheur demain matin ».

Ils firent donc rentrer et attachèrent soigneusement toutes les génisses et ils n’allèrent se reposer que vers les dix heures, après avoir minutieusement examiné leur bétail.

Le lendemain deux taures étaient attachées au même lien et l’une, la plus belle, était étranglée.

Cela fit grand bruit au village et l’on alla chercher les RR. PP. Capucins qui bénirent chalet, troupeau et pâturage.

Peu de jours après, le feu prenait à la cheminée du chalet et l’on eut grand’peine à éteindre ce commencement d’incendie.

A Montbovon et dans tout l’Intiamont on parlait du grand chamois noir de Solomont...

Le printemps suivant vit comme de coutume fleurir les prairies et reverdir les montagnes ; mais les propriétaires de Solomont se disaient : « Faut-il encore essayer cette année d’alper à Solomont ?... Ne ferait-on pas mieux de le vendre au richard de Rossinières ? »

Que faire ?

Comme le vieux père était un très brave homme et qu’il connaissait particulièrement le P. Barnabé des Capucins de Bulle — pour avoir avec lui, au temps de leur jeunesse, chassé le lièvre blanc et le chamois agile, voire même pour s’être permis une fois ou l’autre de braconner avec lui, depuis que cet ancien ami était religieux — il alla le trouver.

« Ne sais-tu pas le tuer ? » répondit le Capucin. Si j’étais toi, il y a longtemps que je l’aurais fait.

« Tiens ! je n’y avais pas pensé », s’exclama le vieux Montbovien ; « je m’en vais monter moi-même au chalet avec mon vieux « pétard » à deux coups et je promets de t’apporter le chamois noir au couvent. Barbe de Capucin ! Ça va vous faire un fameux ragoût ! »

L’alpée se fit, le vieux père était à la tête du troupeau. En guise du débatiâ (tranche-caille) qu’avait autrefois coutume de porter le maître armailli le jour de la la chaillête, il portait fièrement sur son épaule sa vieille carabine, bien chargée et bien amorcée de pierres à feu. Pendant trois semaines on n’aperçut pas la vilaine bête, mais un matin le garçon du chalet rentra précipitamment en criant : « Le tzammo ill’è chu le poyet de la Brah ! Le tzammo ill’è chu le poyet de la Brah ! » (Le chamois est sur le mamelon de la Brah !)

Le vieux Jean avait en main son arme avec poudre fine dans le bassinet ; il sortit, mais de chamois noir sur le poyet, point...

Le garçon du chalet ne s’était pourtant pas trompé ; la bête mauvaise avait été là, bien sûr, car le soir même la moitié des vaches du troupeau retenaient leur lait.

Le lendemain, pendant que les armaillis soupaient près de la chaudière et que le bouébo brâiâvè le chèré  (rôtissait du sérac), les chèvres et les cabris se précipitèrent soudain vers le chalet, épouvantés.

Le grand chamois noir était à dix pas sous un vieux sapin, fixant le chalet d’un air narquois.

Une détonation d’arme à feu retentit... le chamois fit un bond prodigieux et s’enfuit vers le poyet nei (le mamelon noir)...

Les armaillis se précipitèrent hors du chalet. Ils constatent le trou fait par la balle dans le sapin qui se trouvait derrière le chamois... mais la bête diabolique, qui aurait dû être transpercée de part en part, gravissait tranquillement le mamelon en amont du chalet.

Quelques heures après le troupeau entier était atteint de la fièvre aphteuse et le vieux Pierre quittait le chalet en pleurant de rage et de chagrin, ne prenant pas même la peine d’emporter son arme avec lui.

Il s’en vint directement à Bulle chez le R. P. Barnabé et lui raconta les nouveaux méfaits du chamois sorcier.

Le bon Père se promena longtemps, longtemps, de long en large dans son étroite cellule, tirant et retirant les fils de sa barbe noire et, après une longue méditation, il pria son vieil ami de revenir le voir au couvent le jour de la St-Jean.

« En attendant, ajouta-t-il, il te faut remonter au chalet, faire dire tous les soirs le chapelet aux armaillis, lou défindre dè dzourâ (leur défendre de jurer/blasphémer), soigner attentivement le troupeau et ne pas faire attention au chamois noir, même s’il entrait dans le chalet... »

Pierre suivit ces conseils à la lettre.

Le jour de la St-Jean, de grand matin, il s’en revint heurter à la porte de l’humble monastère ayant pupa à la botze et mithretta de chlia à la man (ayant pipe à la bouche et « mitrette » de crème à la main).

Apportant de la crème, il fut bien accueilli, assista dévotement à la messe de la St-Jean, dîna copieusement, mangeant fort et buvant sec.

Puis il monta dans la cellule de son vieil ami qui l’accompagnait.

« C’est bientôt le moment de repartir pour Solomon, lui dit le Père. Ecoute bien ce que je vais te dire et exécute-le ponctuellement. Quand tu seras arrivé au chalet, fais préparer par les armaillis un grand et beau feu en l’honneur de la St-Jean. »

« Il est déjà préparé. »

« Voici du chlioujin (semence de foin) bénit ce matin par le R. P. Gardien, donne-s-en chaque matin et chaque soir quelques grains à chacune de tes vaches en priant saint Antoine-des-troupeaux. Voici également une fiole d’eau bénite ce matin. Verse-la dans la citerne. Voici pour ton fusil de la poudre bénite contre les maléfices, les enchantements et les invulnérations. Et enfin voici des billets de l’évangile de saint Jean. Enveloppe soigneusement tes balles dans ce papier ; fais-en une bourre en invoquant saint Hubert et en versant bonne dose de poudre. Quand le chamois viendra, vise bien et ne crains rien ! »

Le tout fut placé dans la mithretta qui avait été soigneusement vidée et le vieux Pierre partit joyeux et content sur son vieux grison, promettant d’apporter sous peu le satané chamois aux bons Pères pour faire un festin d’amis.

Il arriva à la fraîcheur à Solomon, gai comme un pinson. Il gravit la pente abrupte aussi allègrement que s’il avait eu vingt ans.

Il commanda à ses gens de doubler et de tripler la meule de bois qui devait être le feu de la St-Jean sur le « Crêt Courlâ », leur défendit de jurer, même s’ils voyaient le tzammo nei, puis il se mit à entourer des balles avec le précieux papier, fit bonne bourre et versa copieusement sainte poudre dans le canon de son fusil, fredonnant un vieil air, qu’il n’avait pas chanté depuis nombre d’années.

Chaque vache, chaque chèvre, chaque cabri et chaque veau avait reçu son grain de semence de foin bénite.

L’eau bénite avait été religieusement versée dans la citerne.

Et le vieux Pierre continuait de chanter son vieux refrain des joyeux jours.

Les armaillis malins et peu charitables se regardaient en souriant, ce qui voulait dire : « Eh !... le vin pétillant des bons PP. Capucins produit son effet ! Il rend maître Pierre singulièrement guilleret. »

Le bois étant proche, le bûcher- de la St-Jean fut bientôt triplé et complété.

Tout le monde rentra au chalet.

Le soleil était tombé, la nuit approchait. Les armaillis avaient commencé à traire.

Maître Pierre près de l’âtre caressait son vieux fusil.

On chuchotait et l’on riait dans l’aria.

Soudain tout le monde se leva, le silence se fit et Pierre se précipita à la porte du chalet : le chamois noir venait de se faire entendre à quelques pas, il béjalâvè. Un coup de feu, un cri rauque... suivi d’un cri de triomphe !... La mauvaise bête était tombée !...

Mais ce n’était plus un chamois !... C’était un gros Bernois du pays d’Enhaut — on gros Bernei dou paï d’amont, — le sorcier de Culan qui, pantelant et sanglant, s’enfuyait dans la forêt abrupte située à vingt pas du chalet...

Il n’alla pas bien loin... Peu de jours après, on l’enterrait à Rossinières.

Quel mauvais gibier aurait été pour les PP. Capucins de Bulle le chamois de Culan !

Aus: Marie-Alexandre Bovet, Légendes de la Gruyère, Lausanne, o. J. Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

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