Vo dry Schweschtri u grasgrüenne Mandline

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Äs sy dry Schweschtri gsy, u dry Bürschtla sy zuen ne z'Chilt, wie's dr Bruuch ischd. Iis sy die dry bien nu gsy, u du hii s' ne gsiid, si gangi de iis Tags furt, all drüüje, si sölle de a däm Tag nüd cho. Aber die dry hii das nüd rächt chönne chopfe u hii alls i Zwyfel gstelld. Si sy hii u hii gsiid, grad a däm Tag wolle si gah u luege, was da im Spiil sygi. Si sy cho u hii hübschelli gmachd u hii dür ne Gymme (Spalte) i d'Chuchi gseh. Uf dr Füürblatte hed es Füür brunne; an em Häli ischd es Häfeli ghanged; vor em Füür sy di drüüje gsy und en jedi hed e Bäsestiil i dr Hand gchäbe. Was im Häfeli gchoched het, hii s' nüd gseh. Du hii s' d' Bäsestile i ds Häfeli gsteckd und was ischd drüber ab grunne, hii s' mit dr Hand, lueg eso wie n i über en Mischtgablestiil fahre, versalbed. Wa si sy fertig gsy, hed die erschti gsiid: «Dür ds Chemi uf und niena a», u du isch schi grittligen uf em Bäsestiil dür ds Chemi ufgfahre u verschwunde.

U die ander hed o gsiid: «Dür ds Chemi uf u niena a», und ischd abgfahre u die dritt glych. Die Buebe sy dagstande wie Ölgötze u hii gsiid, äs nähm se wunder, wa die hi wolle. Sie wolle o nahi. Si hii Bäsestile gsuechd u gfunde, hi se mit dr grüenne Salbi uberstriche u hii ds glych Sprüchli gsiid wie d'Miitleni. Si sy wyt, wyt dür d Luft us und zum ene Tämpel cho. Du hii s' gluussed, ob si ihra Wybervolch gseije. Grasgrüenni Mandleni hii Musig gmachd u grasgrüenni Here hii mit Wybervolch tanzed. Die dry Schweschtri syn o derby gsy. Du ischd en Grasgrüenne cho; es dicks Buech hed är i dr Hand gchäbe u gsiid, si solle da underschrybe, de chönne si o a Ball cho. «Jaha», hii zwee gsiid u hii underschribe. Aber dr dritt hed mu nüd truwwed u hed i ds Buech die dry höchschte Name gschribe. Du gid's e grüüsliche Chlapf; är ischd iinzig da gsy. Dr Tämpel ischd nümme da gsy, syner Gspahne o nüd; ds Buech hed är i dr Hand gchäbe; är hed nüd gwüssd, wan är ischd. Du ischt är wyters; das Buech hed är mitgno. Du ischd e grüenne Her cho un e Stange ischd da gsy u druf sy acht Rabbe ghocked. U dr grüenn Her hed gsiid, bi dene acht Rabbe syge syner zwei Gspahne; är chönn die erlöse, wen är vo den acht zwee aharüeri u die rächte bbriichi; aber wen er nüd die rächte bbriichi, syg är sälber verlore. Du hed är die Rabbe gschoued und gschoued u gwärwiised (sich gefragt) u gsehd, wie iina nassi Uuge hed gchäbe. Däm hed är e Striich ggä, där gchyd ahi, u du isch äs sy Gspahne gsy. U no iis luegd är u gsehd umhi, wie iina hed nassi Uuge gchäbe, däm hed är umhi iis ggä und umhi hed är däm rächte iis ggä gchäbe. Jitz sy all drüü erlösd gsy. Si hii ds Buech gno u sy glüffen u glüffe u sy im Vernachte uf e Faarebüel zu Hiinis Huus cho. Wo si syge, hiis gfrägd. - He, wa ächt, z'Habchere uf em Faarebüel! - Wohär si chöme? - Si syge vo Jabärg, hii s' gsiid u hii verzelld u si furt. Ds Buech hii s' daglaa. Hiini hed's wölle verbrönne; aber äs isch mu geng us em Füür ggumped. Drymal hed är's i ds Füür grüerd; du hed är's under dr Füürblatte verloched.

(Mundart aus Habkern)

Aus: P. Keckeis, M. Waibel, Sagen der Schweiz. Bern, Zürich 1986.

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

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