Eine Frau geht um

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Wenn das Wetter ändert, zeigt sich in einem Hause der inneren Stadt eine alte Frau, die kaum so gross ist wie ein neunjähriges Kind und ein Häubchen trägt. Sie rumort bald am Feuerherd, bald auf dem Dachboden oder im Keller. Auch schreckt sie die Schläfer aus dem Schlaf, weil der Boden der Kammer knarrt, wenn sie hindurchläuft.

‏Keiner soll versuchen, ihr den Weg zu vertreten. Mit den Nägeln zerkratzt sie ihm das Gesicht und der Kopf schwillt ihm an.

‏Das Haus gehörte einem Kloster, und die alte Frau hat dort als Köchin gedient. Ein Kindsmord sei der Grund ihres Umgehens, sagen die einen, andere sagen, sie hätte Speis und Trank auf die Seite geschafft. Noch keiner hat es gewagt, ihr Fragen zu stellen. Denn dann bricht die Tote in ein Stöhnen oder in ein grässliches Schreien aus. Dies könnte sie aus ihrem Bann lösen, sagt man, und die alte Frau fände dann ihre Grabesruh.

Aus: P. Keckeis, M. Waibel, Sagen der Schweiz. Bern, Zürich 1986.

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

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