Aus Scherben Dublonen machen

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Früher mussten die Rieder den Herren in Bern zinsen. Gewöhnlich brachte ein starker, bewaffneter Mann das Geld in die Stadt. Einmal musste dieser auf dem Heimwege in Münsingen übernachten. Da kam ein Mann zu ihm und sprach, «si wolle zsäme i ds oberischt Stübli ga sy. Wen är de mit em Wirt öppis heigi, so söll er sich de desse nüt achte.» Der Wirt stellte nun eine übermässig grosse Trinkrechnung. Der Mann schrie, das sei zuviel und schlug mit dem Kerzenstock auf den Tisch, «dass heig Stücki ggää». Nun musste er auch diesen bezahlen, behielt aber die Scherben für sich. Dann gingen die beiden «überrueche i ds Stübli». Der Mann stellte «es Essli un öppis i me Gütterli» auf den Tisch und bis am Morgen machte er aus dem zerbrochenen Kerzenstock fünfundachtzig Dublonen. Davon gab er dem Rieder fünf Stücke. Dazu sprach er: Du kannst ausplaudern oder nicht, «es ischt gliich, mier gseh enand nüt meh». Der Rieder brachte die Dublonen dem Landvogt in Frutigen, der sagte, es sei gutes Geld.

Aus: P. Keckeis, M. Waibel, Sagen der Schweiz. Bern, Zürich 1986.

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

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