Radegunde von Bärenfels

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Auf einem Spaziergang von Grellingen nach Duggingen kann man die Burgruinen Pfeffingen, das Herrenhaus von Angenstein und das alte Kapuzinerkloster von Dornach sehen. Der Weg führt an der Ruine der Burg Bärenfels vorbei, von der man sich in dieser Gegend folgende Geschichte erzählt.

Die Burgherren zu Bärenfels waren jahrhundertelang die mächtigen Vasallen der Fürstbischöfe von Basel. Einer der mächtigen Herren von Pfeffingen hatte die Gegend von einem gefährlichen Bären befreite haben. Das schreckliche Tier, so sagt man, hatte sich in der Höhle der Burg Bärenfels niedergelassen. Diese Höhle hatte später als Kerker für Radegunde von Bärenfels gedient, die von ihrem eifersüchtigen und grausamen Mann dort eingesperrt worden war. Ein Kerkermeister hatte dafür zu sorgen, dass niemand sie befreien konnte. Doch am 18. Oktober 1356 erschütterte ein grosses Erbeben die ganze Region. Es zerstörte die Stadt Basel und viele Burgen im Umland. So auch die Brug Bärenfels.

Der Burgherr war unterwegs mit einem Tross Reiter, als die Burg mit ihren mächtigen Türmen in sich zusammenfiel und Männer, Frauen und Kinder unter ihren Trümmern begruben. Nur der Kerker  - die ehemalige Bärenhöhle blieb verschont, und Radegunde überlebte. Auch der Kerkermeister hatte wie durch ein Wunder überlebt. Er eilte zum Gefängnis. Die Höhle war von Geröll und Schutt verschüttet. Mit aller Kraft schaufelte und hievte der Kerkermeister den Zugang zur Höhle frei und rettete Radegunde.

Jeden Moment konnte der Herr von Bärenfels zurückkehren, denn sicherlich war ihm die Kunde vom Erdbeben überbracht worden. So flohen der Kerkermeister und Radegunde eilig Richtung Dornach ins Kapuzinerkloster und von dort aus nach Basel, wo beide vor der Rache des Grafen von Bärenfels sicher waren.

Radegunde zog sich in das Magdalenenkloster in Basel zurück. Dort verbrachte sie ein von der Welt zurückgezogenes und wohltätiges Leben. Der Kerkermeister, so sagt man, wurde Mönch im Kloster Beinwil.

Der Legende nach schreitet jedes Jahr am Abend des 18. Oktobers eine rot gewandete Frau die Grundmauern der Ruin Bärenfels ab. Die Erscheinung geht bis zur Bärenhöhle, wo sie zur Mitternachtsstunde mit einem Schrei verschwindet. So erzählten es vor langer Zeit die Leute aus dieser Gegend.

Nach "Radegonde de Baerenfels"  aus: Joseph Beuret-Frantz, Sous les vieux toits, Légendes et contes jurassiens. Porrentruy, 1949. Aus dem Französischen übersetzt, und neu gefasst unter Mitwirkung von Michèle M. Salmony Di Stefano © Mutabor Märchenstiftung, www.maerchenstiftung.ch

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