Verspotte nicht die Tiere der Nacht

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Es war einmal ein Hirte, der sass vor seiner Hütte und ass Polenta mit Milch. Gestört durch den Waldkauz, der unablässig rufend hin und her flatterte, schrie der Hirte auf gleiche Art zurück. Plötzlich aber besann er sich und rief:

«Kauz bist du,
Kauz bin ich,
willst du essen,
so komm zu Tisch!»

Kaum aber waren ihm diese Worte über die Lippen gekommen, da stand ein grosser Mann mit dem Kopf eines Kauzes vor ihm. Mit mächtiger Stimme, die den Tapfersten hätte erzittern lassen, sagte er: «Du hast mich gerufen. Was gibst du mir zu essen?»

Verblüfft reichte ihm der Hirte eine Schale Polenta mit Milch. Im nächsten Augenblick schon war sie leer. «Ich habe Hunger, was gibst du mir?», brüllte das Ungeheuer.

Der Hirte musste nun alles herbeischaffen, was er hatte, und alles wurde mit wilder Gier vom Kauz verschlungen: Mascarpone, Käse, Butter, Brot, Mehl, Salz, Zucker, Kaffee, Reis. Je mehr in seinen Backen verschwand, desto rasender wurde sein Hunger. Als nichts Essbares mehr zu finden war, wies der verzweifelte Hirte auf den Stall. «Essen Sie das Schwein, die Ziegen und die Kühe!»

Alle Tiere wurden verschlungen, bis auf eine Kuh. Sie konnte das Ungeheuer nicht fressen, denn auf ihrer Glocke war ein Bild der Madonna. Da wandte sich der Kauz zu ihm und brüllte: «Hunger! Hunger! Dann fresse ich eben dich!»

In seiner fürchterlichen Angst riss der Hirte ein Kreuz von der Wand und schrie: «Gesummaria helft!»

Ein markerschütternder Schrei ertönte, Blitze zuckten aus dem Körper des Ungeheuers und im nächsten Moment war der Kauz verschwunden. Der Hirte stürzte besinnungslos zu Boden. Als er erwachte, stand alles wieder auf seinem Platz, auch die Tiere waren zurück im Stall. Seit jener Nacht aber, da hütete sich der Hirte davor, je wieder ein Nachttier zu verspotten.

Quelle: Credenze popolari nel Canton Ticino, Vittore Pellandini, neu übersetzt von Andrea Hofman

Non deridere gli animali della notte

Una volta c'era un pastore che era seduto di fronte alla sua capanna e mangiava la polenta con il latte. Disturbato dalla civetta, che svolazzava avanti e indietro, il pastore gridò allo stesso modo. All'improvviso ci pensò su e gridò:

« Civetta sei tu
Civetta son io
se vuoi favorire
qua devi venire »

Ma non appena queste parole gli uscirono dalle labbra, un omone alto con la testa di una civetta si mise di fronte a lui. Con una voce potente che avrebbe fatto tremare i più coraggiosi, disse: «Mi hai chiamato. Cosa mi dai da mangiare?»
Stupito, il pastore gli porse una scodella di polenta con latte. Il momento successivo era vuoto. "Ho fame, cosa mi dai?" Ruggì il mostro. Il pastore doveva dare tutto ciò che aveva e tutto veniva divorato dalla civetta con avidità selvaggia: formaggio, burro, pane, farina, sale, zucchero,  riso, salsicce. Più divorava, più aveva fame. Quando non c'era più niente da mangiare, il pastore disperato indicò la stalla. "Mangia il maiale, le capre e le mucche!" Tutti gli animali sono stati divorati ad eccezione di una mucca. Il mostro non poteva mangiarla c'era un’ immagine della Madonna sulla sua campana. Quindi l’uomo civetta si voltò verso di lui e gridò: "Fame! Fame! Allora ti mangerò e basta! »
Nella sua terribile paura, il pastore strappò una croce dal muro e gridò: "Gesummaria aiutatemi!"
Ci fu un urlo sconvolgente, un lampo usci dal corpo del mostro e nel momento successivo la civetta scomparve. Il pastore cadde privo di conoscenza a terra. Quando si svegliò, tutto era tornato al suo posto, gli animali erano di nuovo nella stalla. Ma da quella notte, il pastore ha fatto attenzione a non deridere di nuovo un animale notturno.

Fassung Carmela Saputelli, ©Mutabor Märchenstiftung

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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