Kobold und Ameise

Land: Schweiz
Kategorie: Fabel/Tiermärchen

 

Ein Füchslein spazierte eines Tages gemütlich im Walde umher und als es müde wurde, wollte er wieder zurück in seine Höhle, um sich auszuruhen. Aber O weh! Es konnte nicht hinein, denn in seiner Höhle saß ein Kobold, der schaute es böse an und rief: «Mach, dass du fortkommst; hier bin ich jetzt zu Hausel»    

Ganz erschrocken ging der Fuchs zum Bären und sagte: «Ach, lieber Bär, in meiner Höhle sitzt ein böser Kobold. Der schreit mich an und lässt mich nicht mehr in mein Haus hinein. Bitte, hilf mir doch, den Kobold zu vertreiben, damit ich wieder in meiner Höhle wohnen kann.»         

Der Bär tröstete das Füchslein und sagte: „Ich werde den bösen Kobold vertreiben!“, und mit schweren Schritten tappte er zusammen mit dem Füchslein zur Höhle. Wie die beiden näher kamen, hörten sie auch schon den bösen Kobold brüllen: «Macht, dass ihr fortkommt, oder ich fresse euch mit Haut und Haar»

Da erschrak der Bär gewaltig und lief so schnell er konnte wieder fort und liess das Füchslein allein zurück.

Das Füchslein bat nun den Wolf um Hilfe: «Ach, lieber Wolf, in meiner Höhle sitzt ein böser Kobold, der schreit mich an und lässt mich nicht mehr in mein Haus hinein. Bitte, hilf mir doch, ihn zu vertreiben, damit ich wieder in meiner Höhle wohnen kann.»

Der Wolf will dem Füchslein gerne helfen. Wie sie aber zum Fuchsloch kommen, schreit der Kobold wieder: «Macht, dass ihr fortkommt, oder ich fresse euch mit Haut und Haar!»

Als der Wolf dies hörte, bekam er Angst und sprang schnell davon.

Jetzt sass das Füchslein ganz allein vor seiner Höhle und wusste sich keine Hilfe mehr. Da hörte es ein Krabbeln und eine kleine Ameise kam gekrochen und sagte: „Was ist denn mit dir, kleines Füchslein, dass du so traurig bist?“ Das Füchslein erzählte ihm alles, auch dass Bär und Wolf nicht helfen konnten. Da hatte die Ameise Mitleid mit dem Füchslein. Sie schlich leise, ohne dasss der Kobold es merkte in das Fuchsloch hinein und kniff und zwickte und zwackte den Kobold, bis er es nicht merh aushielt und wie der Blitz aus der Fuchshöhle sprang und im Wald verschwand. Das Füchslein aber konnte wieder in seine Höhle einziehen und sich endlich ausruhen.

 

Quelle: Fassung Djamila Jaenike, nach: F.J. Vonbun, in: Alpenmärchen, 1910

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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