Die Pestbeule im Dubelloch

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

1. Man baute damals den Pfarrhof von Spiringen. Der Baumeister erblickte die schwarze Beule an einem Finger, trennte diesen mit einem Beilhieb von der Hand, steckte ihn in das Dubelloch und verschloss dieses fest. Der Hausbau wurde unterbrochen, da die Arbeiter vor dem Beulentod die Flucht ergriffen. Vision des Sigrists wie oben. Ein grosses Stück hinter dem Halbbestrumpften schritt noch Einer einher, den der Sigrist nicht kannte und von dem er nicht sicher sagen konnte, ob er auch noch am Beulentod sterben werde. Nach einem oder zwei Jahren kehrte der Baumeister zurück, um den Hausbau zu vollenden. Er öffnete das Dubelloch, wurde vom Tode gepackt, und er beschloss endgültig als Nachzügler den Totenzug der Pest im Schächental.

2. Als der Beulentod im Lande herrschte, baute man zu Spiringen das Haus im Sticki oder im Butzli. Ein Arbeiter wurde während des Baues von der Krankheit ergriffen. Schon ist sein Daumen schwarz. Schnell entschlossen schneidet er ihn mit der Axt ab und steckt ihn in ein Dubelloch, das er fest verschliesst. Bald hernach ging er in die Fremde. Nach sieben (nach zehn) Jahren kehrte er nach Hause zurück. Als er zum Stickihaus kam, wunderte es ihn nach seinem Daumen. Er öffnete jenes Dubelloch (da sprang ihm der Finger an die Stirne) und beschaute sich das abgehauene Glied. Da wurde er von der Pest ergriffen und starb in wenigen Stunden.

Johanna Aufdermaur-Arnold; Barbara Gisler, Attinghausen u.a.

3. Als der Beulentod das Isental heimsuchte, wurde ein Holzarbeiter im Walde von ihm ergriffen. Er erblickte die schwarze Beule, hieb sie mit einer Axt ab, bohrte ein Loch in eine Tanne und verschloss die Beule darinnen. Nach einem Jahre spöttelte er einmal über sie und sagte, er wolle doch sehen, was sie mache. Er öffnete das Loch; da kam ein blaues Räuchlein heraus, und da war er fertig.

Das ganze Isental sei ausgestorben bis auf sieben Personen.

Hans Aschwanden

Quelle: Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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