Vom-mänä Vinediger

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

In-närä-n-Alp im Ryßtal obä sind denn äu ä Sänn, ä Hirt und ä Chnächt bin-änand gsy, wiä das eppä-n-isch. Eis Abeds syg ä frendä Herr chu i d'Hittä-n-innä und heig gfragt, ob er eppä-n-ä Tag zwee chennt a' der Chost sy by-nnä-n- und ibernachtä. E, das chenn är scho, heig der Sänn gseit, wenn är mit der Chost und mit dem Gliger zfridä syg, wo si eppä heiget. Platz syg scho eppä. Der Herr heig gmeint, ja, ja är syg scho zfridä, sy miässet keini Umständ mid ihm machä, und syg da 'plibä und ibernachtet. Wo s'ä gfragt heiget, wo-här das er syg, heig er gseit: »Uß der Vinedig.« Am neechstä Morged syg är bi Zyttä-n-üff, heig ä Sack a Riggä gnu und syg fort und der ganz Tag fort 'plibä. Am Abed syg er wider chu und heig der Sack vollä Stei 'pracht und heig-ne-s' 'zeigt und heig gmeint, uß deenä well-er etz i der Vinedig äs scheens Vermeegä leesä. Der d'Nacht heig der Sänn 'tänkt: »Ä, dä nimmsch-em äs par vo deenä Steinä; der merkt das nitt, und darnah gahsch speeter äu mit-nä-n-i d'Vinedig und lüegsch, was drüß leesisch!« Und är nitt fülä, stahd üff und tüet zwee, dry vo dä chlynärä-n-uff d'Syttä. Am Morged heig der Frend syni Stei nu einisch ä chly gmuschteret, heig aber nit derglychä 'tah, as ob er eppis merkti; und darnah heig är diä Älpler da gheerig und rächt 'zallt und heig Abschid gnu und 'tanket und syg fort, dänk der Vinedig züe. Am Herbst, wo si üßg'alpet gha hennt und diä greescht Herbstarbet verby gsy isch, dänkt der Sänn: »Jetz gahsch mit dynä Steinä-n-äu gägä, Vinedig,« und isch uff d'Straß. Und darnah, wo-n-är i d'Stadt Vinedig innächunnt, riäft ihm epper us-ämä hoochä, scheenä Hüs appä. Är lüegt und erchännt sofort der frend Herr, wo im Summer by-n-em uff der Alp obä gsy isch. »So, chunnsch etz mit dynä gstollnä Steinä?« heig er-em griäft, der Herr. Der Sänn syg da scheen erschmyet, das cham-mi-si dänkä. Aber der Herr syg ganz frindlächä gsy, und heig gseit, är soll nur züe-n-em üfächu, äs gschehi ihm nytt Beeses, z'kunträri, är wärdi nu ä Freid verwittschä. Ändlächä syg er doch innä-n-i ds Hüs und üfä zu dem Herr. Der syg mächtig frindlächä gsy und heig nu einisch gseit, är sell nur nid Angst ha; si syget uf der Alp obä-n-äu frindlich mid ihm gsy. Und heig-em Spys und Trank üffgstellt und-ä gneetet, är sell nur züegryffä. Güet, är heig-si da gar nimmä lang la neetä und heig wacker züeggriffä und mid Abädyt ggässä-n- und 'trunkä. Und darnah heig der Herr züe-n-em gseit, är sell etz zu dem und dem Hüs gah mit synä Steinä, und dert sell er sägä, sy sellet-em gä, was-si wärt syget. Güet, är isch ggangä und het das Hüs gfundä, und hed ä wiätigä Hüffä Gäld derfir iberchu. Mit dem isch är wider zu dem Herr ggangä, und der fragt-ä, ob är etz nitt gärä bald däheimä wär. »Wo-woll«, heig-er gmeint, »wiä schneller, wiä liäber.« Und darnah syg der Herr mid-em z'obrisch i ds Hüs üfä und heig dert ä Chammertirä-n-üff'tah. Da sygs ganz timmer dinnä gsy, und all Bälkä syget züe gsy. Da sell er etz innä gah, heig düe der Herr gseit, und timmerlägä dinnä sy und eißter zringed-um gah. Aber de diä ganz Nacht niä bstah! immer gah! Und ersch, wenn-er de dänki, äs chennt gägem Morged anä rickä, sell-er d'Bälkä-n-üfftüe. Nu, är syg innä, und der Herr heig 'Kammertirä züe 'tah und syg fort. Disä syg dinnä-n-eißtig zringed-um ggangä, diä ganz Nacht, ohni z'bstah, und am Morged, wo-nn-er 'tänkt heig, äs tagi, heig er d'Bälkä-n-üf'tah, und da heig är uß sym Hüsli grad uf' ds Wassnerderfli appä gseh, und z'Wassä heigs grad z'bättä glyttet. – Das isch da ring und gleitig ggangä!

Güet! jetz wär är fryli ä rychä Ma gsy. Aber mä seit nid ummäsusch: »Liächtli gwunnä, liächtli zerrunnä.« So isch dem äu ggangä. Darzüe lüegä heig er nitt chennä, är heig der Herr 'tribä-n- und i wenigä Jahrä heig är alles verbutzt gha. Da isch er ibelfeilä gsy. Dänkt er: »Jetz gahsch ga lüegä, ob nitt sälber deera Stei findisch; und darnah, wenn d' findsch, sä gahsch nu einisch mid-nä nach Vinedig.« Güet, är gaht i d'Alp und süecht und chunnt zun-närä Gand. Da syget deerä kürjosä Stei dri gsy, diä heiget gglitzeret und heiget äs furchtbars Gwicht gha. Dänkt er: »Das chenntet nu vo dä rächtä sy; deerig nimmsch jetz und gahsch nach Vinedig mit-nä.« Und är fillt all Seck mit seeligä Steinä und gaht uff d'Straß. Diä syget aber heillos schwär gsy und-heiged-em schiär d'Seck ab'zerrt; einä syg-em ämal durä Tschoopäsack durä. Und darnah heig er zwee, dry verriährt. »Diä miäm-mer etz nu nid all Seck verzehrä,« heig er züe-n-em sälber gseit. I Vinedig syg er wider bi dem Herr i'kehrt und heig nu einisch ä scheenä Stuck Gäld fir syni Stei iberchu, aber är heig nu einisch nitt chennä derzüe lüegä. I par Jahrä syg alles wider dem Tyfel züe gsy. »Jä nu,« heig er 'tänkt, »diä Gand wurd wohl nu am altä-n-Ort sy. Dä channsch ja wider deerä Stei ga reichä und mit-nä-n-i d'Vinedig gah.« Und är syg ggangä und heig diä Gand gfundä, aber jetz syg das ä Gand gsy wiän-ni andiri. Kei einzägä son-nä Stei syg meh da gsy.

J.J. Walker, 70 J. alt, Meitschligen

Ein Erzähler nennt die Alp Riental bei Göschenen.

Quelle: Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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