Der Laubbergritter

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Der Laubbergritter

Südwestlich von Bachs erhebt sich als Teil der völlig bewaldeten Egg der Laubberg, auf dem die Alten eine Burg vermutet haben. Sie erzählen sich noch, darin habe im Mittelalter ein gewalttätiger Zwingherr gehaust, der aber eines Tages während der Jagd von erzürnten Bauern überfallen, getötet und sogar enthaupte worden sei. Da  er also ohne die letzte Ölung gestorben sei, gehe sein Geist immer noch um, und ein alter Wehntaler versicherte noch ums Jahr 1900, ihn gesehen zu haben. Er sagte, in einer stürmischen Nacht habe er einst über die Egg nach Hause gehen wollen. Da sei es auf dem Laubberg plötzlich taghell geworden und ein weisser Reiter ohne Kopf sei auf einem Schimmel über den Weg geritten. Diesen habe er mit dem Bannspruch „Alle guten Geister loben Gott, den Herrn“ angerufen, aber die Erscheinung sei erst verschwunden, als es an der Bachser Kirche 12 Uhr geschlagen habe. Am andern Tag habe er die Stelle genau untersucht, aber keinerlei Spuren bemerkt.

Quelle: K. W. Glaettli, Zürcher Sagen 1970, Unterland
Wörtlich aus Hedinger, S. 12. Seine Quelle: Persönliche Mitteilung. Eine Burg auf dem Laubberg wird urkundlich nicht bezeugt. Dass der Laubbergritter nur dem in der Sage genannten alten Wehntaler und sonst niemand anderem erschienen sei, wurde damit erklärt, dieser sei ein Fronfastenkind gewesen. Von solchen behauptete man früher allgemein. sie können mehr als andere, z. B. wahrsagen, mit Verstorbenen reden und Geister sehen. Für den Gewährsmann habe dies zugetroffen. Man sagte von ihm neben anderem, er habe einst in der Nähe von Dielsdorf einen auf dem Besenstiel fortreitenden Geist gesehen. Im Lägernsteinbruch um Mitternacht oft zwei teuflischen Ziegenböcken zugeschaut und Ende 1869, als Vorzeichen des 1870 ausbrechenden Deutsch-Französischen Krieges, am Himmel deutlich ein feuriges Schwert bemerkt. Ferner beschäftigte er sich mit Volksmedizin, und in seiner Stube hielten die „Tischlichlopfer“ ihre spiritistischen Sitzungen ab. Diese Angaben nach Hedinger, S. 12.

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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