Das Birchmädchen am Mettmenhaslersee

Land: Schweiz
Region: Zürich Unterland
Kategorie: Sage

Das Birchmädchen am Mettmenhaslersee

Dieses idyllische Seelein ist ein wahres Schmuckstück des Unterlandes und mit Recht vom Niederhasler Gemeinderat im Jahre 1946 unter Naturschutz gestellt worden. Da gedeihen noch seltene Pflanzen, Vögel und Insekten, und zu allen Jahreszeiten geniesst man hier den ungestörten Anblick eines lieblichen Landschaftsbildes. Früher aber betrachteten viele den Haslisee mit anderen Gedanken, denn er galt geradezu als unheimlich. An seinen Ufern ereigneten sich in alten Zeiten etliche Mordtaten, oder die Seerosenstengel hielten wie Nixen manchen ungeübten Schwimmer so fest, dass er jämmerlich ertrinken musste. Ferner kam es oft vor, dass verzweifelte Menschen in ihrer letzten Not hier im Wasser den Freitod suchten. Eine solche Begebenheit überliefert die folgende Sage.

Darnach war in einem Bauernhaus der Umgebung ein ausserordentlich eigensinniges Kind, das von klein auf niemandem gehorchen wollte, in einem fort „täubelte“ und Eltern oder Lehrer bei ihren Ermahnungen nur noch auslachte. Eines Tages wollte die Mutter das böse Mädchen zöpfeln, wobei dieses so rasend wurde wie noch nie, um sich schlug und fortrennen wollte. Da ging auch der Mutter die Geduld aus, und wütend rief sie ihm zu, es solle ihr in des Teufels Namen aus den Augen. Das Kind, so berichtet die Sage, habe sich diese Verwünschung so zu Herzen genommen, dass es sofort an den See geeilt sei und sich dort ertränkt habe. Auch im Wasser habe es aber keine Ruhe gefunden, sondern es sei zu einem Vogel verzaubert worden, der auf einer hohen Tanne im nahen Birchwäldchen gehorstet und in gewissen Nächten andauernd „o weh, o weh!“ gerufen habe. Das sei gelegentlich auch Schulkindern zu Ohren gekommen, und manches habe gedacht, es wolle doch lieber gehorchen als in einen solchen Vogel verwandelt werden.

Quelle: K. W. Glaettli, Zürcher Sagen 1970, Unterland
Wörtlich aus Hedinger, S. 12. Seine Quelle: Artikel von P. Corrodi vom 18. 5. 1948 im „Wehntaler“, Nr. 58, der sich auf die Dialektnotizen des Rümlanger Pfarrers K. Marthaler (1869) stützt, welche in der Bibliothek des schweizerdeutschen Wörterbuches zu finden sind.

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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