Das G'steigtal und der ewige Jud

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Vor langen Zeiten soll das G'steigtal ein See gewesen sein, welchen das Klima so mild gemacht habe, dass Reben an seinen Ufern gediehen. Auf der Westseite (Abesite) hoch im Tale liegen noch alte Mauern, die ein Überrest vom damaligen Wirtshause sein sollen. Südöstlich, im Winkel des Tales ("Uf der Morgesite z'hinderst im G'steig"), wo der Saanetschpass hinaufführt, ist ein hoher Felsenstock, der unmittelbar mit dem Gebirge zusammenhängt und mit Wald und Gras bewachsen ist. Dorthin sollen die Leute am Sonntage hingeschifft sein, ihren Gottesdienst zu halten. Noch jetzt trägt, und wahrscheinlich von dieser Zeit her, dieser Felsenstock ("der Hubel") den Namen Burg. Auch zeigt man dort "eine eiserne Ringge" in der Felsenwand ("Fluh"), an die man ehemals die Schiffe angebunden habe. Nachdem sich der See durch einen Ausbruch verlaufen, ist die Gegend verwildert. Es wachsen nicht einmal mehr Äpfel im G'steig. Der Saanetsch gibt jeden Sommer nur noch drei Wochen lang dem Vieh hinlänglich Nahrung, und nach der Sage soll einst der ewige Jude bei einer Durchreise gesagt haben, wenn er noch einmal komme, so werde das Tal so wild sein, wie jetzt die Alpenhöhe des Saanetschberges.

Theodor Vernaleken: Alpensagen - Volksüberlieferungen aus der Schweiz, aus Vorarlberg, Kärnten, Steiermark, Salzburg, Ober- und Niederösterreich, Wien 1858

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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