Das kleine Dorf Büblikon, zwischen Mellingen und Wolenschwil seitwärts auf einer Anhöhe gelegen, hat seit dem schweizerischen Bauernkriege, welcher gerade hier sein Schlachtfeld sich wählte, keinerlei Heimsuchung mehr zu erleben gehabt.
Und so ist es auch in seinem Äusseren ziemlich unverändert geblieben. Von seinen siebenunddreissig Wohnhäusern sind nur erst neunzehn mit Ziegeln gedeckt, die übrigen sind noch Strohhütten.
In einem solchen, das zum Dame (Damian?) genannt wird, haben die Zwerge unter dem Boden des Rossstalles gewohnt und des Bauern Rosse herkömmlich besorgt; sie wussten ihnen Mähne und Schwanz prächtig zu zöpfen.
Weil sie splitternackt waren und zur Winterszeit hart froren, liess ihnen der Bauer Zwilchkleider machen, und seitdem sind sie aus dem Hause und aus der Gemeinde für immer fort.
Sage aus Büblikon
Band 3.1, Quelle: Ernst L. Rochholz, Naturmythen, Neue Schweizer Sagen, Leipzig 1962, S. 118 - 119
gemäss Fussnote am Schluss des Kapitels: Als das Wildemännlein zu Conters in Graubünden sich ebenso mit hübschen Kleidern ausgehohnt sieht, spricht es hochmütig:
„Was wett au so na Weidlemann
Meh mit den Kühn z’Weidele gan!“
(bei Vernaleken, Alpensag. 213)
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchen.ch.