Verwandlung des Mutteri in Fideri

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Vor alte Zyte ischt e prächtigs melchs Gresli bis uf die höchste Grät ufe gwachse. Jez findt mes nu noch wyter unde. Worum ächt? Darum, dass es d'Pure z'guet g'ha händ derby und übermüetig worde sind. Wenn sie a de-n-undere Stäfli gsi sind, so sind sie viel nidsi g'ange gu tanze-n-und gu wüest tue. Ab de-n-obere-n-abe hets es aber nüd möge g'gi. D's Gras ist so guet gsi, daß sie drü Mal heid müese melche z'Tags; drum heid sie müese dobe blibe. Das het ne gar nüd g'falle und sie heid mängmal g'seit: „Wenn nu der Tüfel das Gras nähm.“ Weget dem ist d's best Gras, d's Mutteri, in der Höchi obe vertüret und es het Fideri drus g'gi.

 

Übersetzung:

Vor langer Zeit wuchsen prächtige, saftige Gräslein bis hinauf auf die höchsten Grate. Jetzt findet man es nur noch weiter unten. Warum wohl? Darum, weil es den Bauern zu gut ging dabei und sie übermütig wurden. Wenn sie auf den untern Stafeln waren, konnten sie ins Tal zum Tanz gehen und wüst tun. Von den obern aus ging das aber nicht. Das Gras war so gut, dass sie drei Mal melken mussten täglich; darum mussten sie oben bleiben. Das gefiel ihnen gar nicht und manchmal sagten sie: „Wenn nur der Teufel das Gras nähme.“ Deswegen ist das beste Gras, das „Mutteri“, oben auf der Höhe verdorrt und es gab Flechten daraus.

 

C. Kohlrusch, Schweizerisches Sagenbuch. Nach mündlichen Überlieferungen, Chroniken und anderen gedruckten und handschriftlichen Quellen., Leipzig 1854.

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

Diese Website nutzt Cookies und andere Technologien, um unser Angebot für Sie laufend zu verbessern und unsere Inhalte auf Ihre Bedürfnisse abzustimmen. Sie können jederzeit einstellen, welche Cookies Sie zulassen wollen. Durch das Schliessen dieser Anzeige werden Cookies aktiviert. Details finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Cookie Einstellungen

Diese Cookies benötigen wir zwingend, damit die Seite korrekt funktioniert.

Diese Cookies  erhöhen das Nutzererlebnis. Beispielsweise indem getätige Spracheinstellungen gespeichert werden. Wenn Sie diese Cookies nicht zulassen, funktionieren einige dieser Dienste möglicherweise nicht einwandfrei.

Diese Webseite bietet möglicherweise Inhalte oder Funktionalitäten an, die von Drittanbietern eigenverantwortlich zur Verfügung gestellt werden. Diese Drittanbieter können eigene Cookies setzen, z.B. um die Nutzeraktivität zu verfolgen oder ihre Angebote zu personalisieren und zu optimieren.
Das können unter Anderem folgende Cookies sein:
_ga (Google Analytics)
_ga_JW67SKFLRG (Google Analytics)
NID (Google Maps)