Die begrabene Seuche

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Zweimal herrschte auf dem Berg Ällgäu über Habkeren im Amt Interlaken eine verheerende Seuche. Das erste Mal wütete dieselbe so arg, dass man eines Morgens neun Kühe beieinander tot fand. Man rief einen Kapuziner aus dem Luzernerbiet herbei, um das Übel zu bannen. Er kam und bannte es unter den Boden in eine Grube und verschloss die Öffnung mit einem Stück Holz. Er befahl auch, dass man künftig alljährlich in der Sankt Johannisnacht den Ertrag eines halben Tages von den eben auf den Alpen Bohl und Ällgäu sommernden Kühen in Käse und Zieger unter den Armen der Gegend verteilen sollte und verhiess diesen Alpen auf so lange, als man dem Gebot getreulich nachkomme und als jenes Loch verschlossen bleibe, Schonung von der Viehseuche. Daher rührt die noch bestehende Sitte, dass auf diesen Alpen alles, was man am 4. Juli morgens melkt, für die Armen des Tales zu Käse und Zieger verarbeitet wird. Am 5. Juli wird der ungesalzene Käse und Zieger in den Twirrispeicher hinausgetragen und dort unter die Armen verteilt. Man nennt dies St. Johannsen, weil es am St. Johannistag alten Stils geschieht.

Nach anderen hat der oberländische Wunderdoktor Brühlfritzli die Pest in einen wachsenden Baum eingelegt. Aber das geheimnisvolle Holz wurde später gefällt, da kam sie wieder.

Quelle: Hermann Hartmann, Sagen aus dem Berner Oberland. Nach schriftlichen und mündlichen Quellen, Interlaken 1910. 

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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