Das Irrlicht unter Dach

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Irrlichter erscheinen am häufigsten zur Zeit des Neumondes, wo sich das Wetter zu ändern Pflegt; und so hält sie der Bauer für gute Wetterpropheten. 

Allein näher will er mit ihnen nichts zu schaffen haben. Denn sie sind längst verstorbene Übeltäter, welche nach der Art ihrer Sünden fort und fort in der fremden Wiese wässern, am versetzten Marksteine graben und pickeln müssen.

Als Skelette, an denen man alle Knochen zählt, von einem grossflackernden Lichte durchschlagen, irren sie zur Nachtzeit umher. Steht aber ein Wetter am Himmel und droht Regen, so fürchten sie gar sehr, nass zu werden; und als dann hat man Zeit, Fenster und Türe fest zu zutun und in der Stube ein Licht anzuzünden. Denn die Irrlichter, die sonst nicht unter den Türen eindringen, gehen alsdann unter Dach. Da bleiben sie dann in dem einmal gefundenen Hause und wohnen oben auf dem Ofen. Dann sind sie nicht mehr leuchtend, sondern machen sich dem Vorbeigehenden nur wie ein schwacher Luftzug bemerkbar; daher rührt es überhaupt, dass in so vielen Häusern Gespenster sind.

Quelle: E. L. Rochholz, Naturmythen. Neue Schweizer Sagen, Leipzig  1862.

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch  

 

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