Der Irreführer auf dem Titterterfeld

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Auf der weiten Hochfläche des Titterterfeldes sollen schon viele Leute in die Irre geführt worden sein.

Um die Mitternachtsstunde kamen einst drei Liedertswiler Männer über das Titterterfeld. An der Stelle, wo der Karrenweg gegen die Babertenfluh abzweigt, wollte einer von ihnen unbedingt von der Landstrasse abweichen. Die andern aber erklärten ihm, sie seien auf der rechten Strasse. Sie stritten eine Weile miteinander und als der eine von seinem Vorsatze nicht ablassen wollte, zogen die beiden andern den Widerspenstigen auf der rechten Strasse mit sich fort. So kamen sie endlich zum Rütibergli oberhalb Liedertswil. Hier konnte sich der Verwirrte. Endlich zurechtfinden. Er erklärte seinen Kameraden, der Babertenweg sei vor seinen Augen als schöne Strasse erschienen und eine unerklärliche Macht habe ich nach jener Richtung gezogen.

Ein anderes Mal kehrte eine Frau aus Liedertswil nachts über das Tittertenfeld

nach ihrem Dörflein zurück. Die ängstliche Person war froh, als sie ausserhalb Titterten einen Mann erblickte, der einige Schritte vor ihr in der gleichen Richtung marschierte. Sie dachte, sie müsse jetzt doch nicht alleine über das verrufene Feld heimkehren. Sie beschleunigte ihre Schritte um den Mann einzuholen; doch je schneller sie ging, desto schneller ging auch der Mann. Und wenn sie stehen blieb, blieb auch er stehen. Nachdem sie eine Weile so vorwärts gekommen war, gewahrte sie, dass sie in einen Wald eingetreten war. Sie freute sich darüber, denn nun war sie bereits oberhalb Liedertswil. Doch merkwürdig, der Wald wollte kein Ende nehmen. Da merkte sie, dass sie nicht am rechten Ort war.

Plötzlich verschwand der vor ihr schreitende stumme Fussgänger. Die Frau getraute sich nicht, weiterzugehen und setzte sich auf den Boden. Ihr Säcklein, das sie mit sich getragen, legte sie ebenfalls ab. Dieses kollerte über einen Felsen hinunter. Die Angst der erschrockenen Frau wuchs noch mehr und sie getraute sich nicht, auch nur ein Glied zu rühren. Bewegungslos blieb sie sitzen bis der Morgen graute. Als es hell wurde, sah sie, dass sie zuäusserst auf der Babertenflüh sass.

Quelle: G. Müller/P. Suter, Sagen aus Baselland, Liestal 1939.

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung, www.maerchenstiftung.ch

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