Dr Chnopfbart

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Wännt z Filzbach witt eine namse, so seisch eifach: «Grüezi Herr Mänzi», oder «Gueten Abed Herr Chamm!» Dewäg chasch chuum fähle, wil schier das ganz Dörfli eso heisst. Emale aber isch det obe e Puur deheimed gsi, a dem händs nu dr Chnopfbart gseit, und et hät’s nüd emal uugäre gka. Worum ächt au?

Esone Bart wie der, hät wyt und breit ekeine gka. Wene Staublaui isch er em vu de Ohre bis über d Chnüü abeghanget. Für id Chilche hätne der Chnopfbart gstriglet und büglet, bis er schüü fyne gsi isch. Under dr Wuche aber häter nüd derwil gka für dernigi Spargimänter. Für zum Wärche häter dorum sine Bart underem Chüni teilt und über d Achsle hinderegfleugt, die eint Helfti linggs, die ander rächts. Ds Aferli, sini Frau, hätems hinde chrüüzwys überenand gleit, as es uusgsih hät wie ds Läderzüüg vumene französische Grenadier, und dä hät der Puur de beede Zipfel ghebet und vorne mit eme gkörige Chnopf zämepunde. Und dorum hat er ebe dr Chnopfbart gheisse.

Jetz emal, es isch im Herbstmunet gsi, so gaht der Chnopfbart obsi gu luege wäge de Tier, wil bald het soöle d Jagd uufguh. Ds Gwehr hät er deheimed luh, wil er’s nüd hät welle a dr Red ha, er heig’s wie desäbe Chlytaler, wo zmittst im Summer schu Gamsfleisch uufgstellt händ! Woner uf das Felsbändli chunnt, wo hüt der Bäretritt heisst, so chunnt zeismal e Bär ufne los. Der Puur erstellt si und Iaht das Vych rüebig zueche, und wie’s uf d Hinderbei staht, so haut er em eis mit der Fuuscht ufe Grind, as es ds Füür i Holand gsih hett, wänn’s gwüsst hett, wo das wär. Aber das hät nüüt bschosse. Ds Kunträri: Das Monstrum isch i d Galle chuu und zwiggt em Chnopfbart d Chralle i d Achsle, as si gad bhegged. Dr Puur winggset, schlaht dri wie’s gad chunnt. Er trimächtet und jesmet - der Bär brummet wene Passgyge. Zeismal zeigeter d Zänd und wil am Chnopfbart a ds Gurgeli. Aber der nüd fuul und schoppetem der Bart i d Schnure, und ab dem Haarwärch isch dise schier verworget. Er hueschtet und zablet und stürchlet. Er trolet über ds Wändli abe und zehrt der Chirezer mitem. Wo si unde achänd, so gkyt der Bär ufe Rugge, hät ds Chrüüz abenand und isch tot. Am Chnopfbart hät’s nüüt tue - und jetz wüsseder, warum er sine Übername i Ehre gka hät.

 

Quelle: K. Freuler, H. Thürer, Glarner Sagen, Glarus 1953
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung, www.maerchenstiftung.ch

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