Wer Tiere misshandelt, muss wandeln

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Auf dem Berg spielten an einem Sommerabend die Kinder der Familie L. Der Vater und die Mutter sassen in der Stube. Plötzlich rannten die Kinder voller Schrecken herein und berichteten, draussen stehe «einer». Die Eltern beruhigten die Kinder und schickten sie wieder hinaus. Nach einer Weile kamen die Kinder wieder und wollten nicht mehr von der Seite der Eltern weichen. Schliesslich begab sich der Vater vor das Haus und sah dort wirklich «einen» stehen. Der Bauer fragte den Unbekannten, was er hier wolle. Da bekannte der Fremde, er sei der verstorbene O. F. und müsse als Arme Seele wandeln. «Ich habe nämlich vor Jahren auf dem Berg ein Mädchen gekannt, das mich treulos verliess und mit einem andern ging. Aus Rache habe ich nachts das schönste Rind im Stall des Vaters jenes Mädchens an einem Strick aufgehängt und so erdrosselt. Bald darauf fiel ich zu Tode, und nun muss ich wandeln. Ich bitte dich um aller Heiligen willen: Geh zu X. H. und bezahle die Schuld für mich.» L. versprach es der Armen Seele. Darauf verschwand sie. Als L. am andern Tage nun zum Geschädigten gegangen war und ihm alles gesagt hatte, bekreuzigte sich dieser und sagte: «Nein, nein, behalte das Geld für dich, du kannst es so gut brauchen wie ich. Dem O. F. aber verzeihe ich von ganzem Herzen.» Seither hat man nie mehr etwas gesehen.

 

Quelle: K. Freuler, H. Thürer, Glarner Sagen, Glarus 1953
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung, www.maerchenstiftung.ch

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