Der Priester von St. Wendel

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Kurz vor der Reformation amtete an der St.-Wendel-Kapelle bei Haslen ein Priester. Er hatte ein gutes Einkommen, denn die vielen Gläubigen, die dort Trost und Hilfe suchten, dankten gerne mit einer frommen Gabe. Eigentlich hätten diese Geschenke der Kirche gehört, und der Geistliche hätte daraus den Armen Gutes tun sollen.

Stattdessen lebte er in Saus und Braus, speiste Forellen oder Gemspfeffer und genoss die auserlesensten, teuersten Weine. War es da zu verwundern, dass er dabei immer dicker wurde und schliesslich eines Tages im eigenen Fett erstickte? Längst ist der Fleischklumpen, in dem seine Seele wohnte, zu Staub geworden. Die Seele aber hat bis auf den heutigen Tag keine Ruhe gefunden. Zur Strafe für sein lästerliches, geniesserisches Leben muss der Priester immer wieder um den Ort wandeln, wo die Kapelle stand. Wanderer, die spät in der Nacht von Haslen nach Nidfurn gehen, beschleunigen an dieser Stelle ihre Schritte, denn sie wollen es nicht darauf ankommen lassen, dem büssenden Sünder zu begegnen.

 

Quelle: K. Freuler, H. Thürer, Glarner Sagen, Glarus 1953
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung, www.maerchenstiftung.ch

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